Von den ersten 20.000 Impfterminen für die allgemeine Gruppe der 31- bis 39-Jährigen in Wien waren Montagmittag noch gar nicht alle Slots vergeben. Der Andrang war weniger stark als erhofft.

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Wien – In der Bundeshauptstadt können weiterhin Impftermine für alle Alterskategorien ab zwölf Jahren gebucht werden. Das sagte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) dem STANDARD. Wie berichtet, wurden am Freitag die ersten 20.000 Termine für die allgemeine Gruppe der 31- bis 39-Jährigen zur Buchung freigeschaltet. Die ersten Interessierten werden bereits seit heute, Montag, im Austria Center Vienna (ACV) geimpft.

Noch 3.100 von 20.000 Terminen verfügbar

Das erste Sonderkontingent für diese Altersgruppe ist dabei noch gar nicht vergeben: Von den ersten 20.000 Terminen wurden von Freitag bis Montagmittag rund 16.900 gebucht, 3.100 Slots waren nach Auskunft aus dem Büro Hacker noch verfügbar. Der Ansturm fiel damit weit geringer aus als erwartet: Immerhin fallen knapp 309.000 Wienerinnen und Wiener in diese Alterskategorie. Von diesen wurde knapp die Hälfte über Sonderimpfkontingente wie betriebliche Impfungen oder Risikogruppen zumindest einmal geimpft. Damit bleiben aber immer noch mehr als 150.000 weitere potenzielle Impfinteressierte übrig.

Impfungen für 18- bis 30-Jährige mit Johnson & Johnson

Am Montag starteten zudem auch die ersten Impfprogramme für die 18- bis 30-Jährigen. 35.000 Termine wurden vergangene Woche freigeschaltet, zur Anwendung kommt der Impfstoff von Johnson & Johnson. Hier ist nur eine Impfung für eine Immunisierung notwendig. Freigeschaltet wurden am vergangenen Dienstag auch Impftermine für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren: Diese können sich nach Bedarf gemeinsam mit ihren Eltern impfen lassen.

Bei den Jüngeren herrscht bei der Durchimpfungsrate logischerweise noch großer Nachholbedarf: Österreichweit haben knapp 15 Prozent der unter 25-Jährigen einen Erststich erhalten, vollimmunisiert sind überhaupt nur rund fünf Prozent. Bei den 25- bis 34-Jährigen erhielten rund 44 Prozent einen ersten Stich, knapp 20 Prozent gelten als vollimmunisiert.

Lieferung von zwei Millionen Impfdosen innert zwei Wochen

An Impfstoff mangelt es jedenfalls nicht mehr: Vergangene Woche kamen rund 735.000 Dosen nach Österreich, für diese Woche ist ein Rekordwert von knapp 1,25 Millionen weiteren Dosen prognostiziert. Für die zuständigen Impfstellen in den Bundesländern dürfte es jetzt eher darum gehen, bisher noch zögerliche oder skeptische Personen im Sommer auch tatsächlich zu den Impfungen bewegen zu können.

Problematisch ist weiterhin die Impfgeschwindigkeit: Am Sonntag wurden nur 36.844 Stiche gesetzt. Das ist keine signifikante Steigerung im Vergleich zum Sonntag vor einer Woche oder vor zwei Wochen. Am Sonntag, dem 6. Juni, wurden hingegen mit 53.000 Stichen deutlich mehr als an diesem Sonntag gesetzt.

Bundesregierung erreicht ein Ziel ...

Das Ziel der Bundesregierung, die die Lieferung von insgesamt neun Millionen Impfdosen bis zum Ende des zweiten Quartals angekündigt hat, dürfte aller Voraussicht nach erreicht werden – sofern die angekündigten Großlieferungen für diese Woche auch tatsächlich eintreffen.

... und verpasst ein anderes

Knapp nicht erreicht wird jedoch die Anfang Juni nachgebesserte Ankündigung von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne), fünf Millionen Personen in Österreich bis Ende Juni zumindest einmal zu impfen. Mit Stand Sonntag gab es österreichweit 4,67 Millionen Erstgeimpfte. Dass in den kommenden drei Tagen mehr als 300.000 Erstimpfungen über die Bühne gehen, ist unrealistisch. Denn zuletzt wurden von den durchschnittlich knapp mehr als 80.000 Impfungen pro Tag mehrheitlich Zweitimpfungen durchgeführt.

Zuletzt wurde wegen der infektiösen Delta-Variante aber auch die Reduktion des Abstands zwischen Erst- und Zweitimpfung empfohlen. (David Krutzler, 28.6.2021)