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Beim RTL-Streamingdienst TVnow startet Dienstag (29.6.) Stefan Austs Doku "Angela Merkel – Frau Bundeskanzlerin" über das Leben der deutschen Kanzlerin, die am 17. Juli 67 wird und im Herbst abtritt.

Foto: AP/Stephanie Lecocq

Berlin – "Welt"-Herausgeber Stefan Aust arbeitete schon für die ARD-Doku "Hannelore Kohl – die erste Frau" mit der Firma Ufa Fiction zusammen. Nun hat sich der frühere "Spiegel"-Chefredakteur Angela Merkel vorgenommen. Beim RTL-Streamingdienst TVnow startet Dienstag (29.6.) seine Doku "Angela Merkel – Frau Bundeskanzlerin" über das Leben der deutschen Kanzlerin, die am 17. Juli 67 wird und im Herbst abtritt.

"Angela Merkel – Frau Bundeskanzlerin": "Die Dokumentation zeigt das Abenteuer einer Frau aus dem Osten mit kirchlich-sozialistischem Hintergrund, angepasst an das System der DDR, die in der Wendezeit ihre Chance ergriff und sich nach oben an die Spitze einer Partei kämpfte, mit der sie ursprünglich kaum Übereinstimmungen hatte", sagt Autor Stefan Aust, der am 1. Juli 75 wird. Merkel sei stärker als die Männer ihrer Partei gewesen und habe viele am Rande liegen lassen. "Sie veränderte, modernisierte die Partei, weitete sie nach links aus – und ließ damit am rechten Rand Raum für rechte Parteien." Der Streamingdienst TVnow hat übrigens seit 2019 auch schon die 40-minütige Doku "Angela Merkel – Abschied von der Macht" im Angebot.

Im Fernsehen ein Themenabend

RTL plant außerdem einen Themenabend am 15. Juli ab 20.15 Uhr: "Angela Merkel – Ihr Weg, ihre Geheimnisse & Ihre Zukunft". Peter Kloeppel moderiert live aus Berlin. Zu Wort kommen an diesem Abend Wegbegleiter, politische Gefährten und Promis, darunter Wanderfreund Reinhold Messner, Ex-EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Erika Benn (Merkels Lehrerin aus Templin).

Neben dem neuen Werk von Aust und Co-Autorin Katrin Klocke gibt es schon einige Dokus und auch Spielfilme, in denen Merkel analysiert wird. Ein paar Beispiele:

"Die Unerwartete": In dieser ARD-Doku (im Dezember 2016 bei Arte und im Ersten; heute zum Beispiel bei Amazon Prime Video) kommt neben Wegbegleitern auch Merkel selbst zu Wort. Die studierte Physikerin bekennt: "Es war am Anfang als Politikerin sehr schwer, doch sehr häufig dasselbe zu sagen und die gleichen Worte zu benutzen und zu wissen, das ist Teil des Erfolgs, weil erst wenn ich es fast nicht mehr hören kann, es beginnt, bei anderen auch anzukommen."

Arte bringt das Unerwartete

"Angela Merkel – Die Unerwartete und das Unerwartete": Fünf Jahre nach der Doku "Die Unerwartete" zeigt Regisseur Thorsten Körner im Dezember bei Arte die neue Doku "Angela Merkel – Die Unerwartete und das Unerwartete" (MDR/Arte). Darin analysiert der Filmemacher, dass "ausgerechnet die unaufgeregte, solide auftretende Angela Merkel" in ihrem politischen Leben vom Unerwarteten bestimmt worden sei. Man denke an Fukushima, die Flüchtlinge, Donald Trump oder Corona.

"Die Getriebenen": In dem ARD-Historienfilm (Erstausstrahlung 15. April 2020, jetzt auch bei Netflix zu sehen) auf Grundlage eines Sachbuchs des "Welt"-Journalisten Robin Alexander wird die sogenannte Flüchtlingskrise 2015 rekonstruiert. Josef Bierbichler mimt Horst Seehofer, Rüdiger Vogler Wolfgang Schäuble und Uwe Preuss Angela Merkels Ehemann Joachim Sauer. Imogen Kogge sagte über ihre Rolle als Kanzlerin: "Dass jeder inner- und außerhalb unseres Landes meint, Frau Merkel gut zu kennen, hat die Annäherung an meine Rolle nicht unbedingt einfacher gemacht."

"Wir schaffen das"

"Stunden der Entscheidung: Angela Merkel und die Flüchtlinge": In diesem ZDF-Doku-Drama (Erstausstrahlung 4. September 2019; bis 2024 in der ZDF-Mediathek) sitzen Zuschauende mit Merkel (Heike Reichenwallner) mit im Auto, Flugzeug oder Hinterzimmer. Es geht um die Nacht zum 5. September 2015, also jene Stunden, in denen sich Tausende Flüchtlinge vom Budapester Ostbahnhof aus auf den Weg zur österreichischen Grenze machten und Deutschland entschied, sie nicht abzuweisen. Hängen bleibt eine Aussage von Ex-Innenminister Thomas de Maizière: "In einer politischen Krise gibt es viele Schlaumeier, die sagen: Das hätte man ja alles wissen können. Vor allem hinterher."

"Ökozid": In diesem ARD-Film (Erstausstrahlung 18. November 2020) von Andres Veiel ("Black Box BRD") geht es um die Folgen des Klimawandels und einen fiktiven Prozess vor dem Internationalen Gerichtshof. Verhandelt wird die Frage, inwieweit die reichen Länder des Nordens für die Katastrophe im globalen Süden verantwortlich sind. Frau Merkel (Martina Eitner-Acheampong) erscheint als Zeugin vor Gericht.

Plagiatsaffäre

"Der Minister": In dieser Sat.1-Satire von 2013 geht es um eine Plagiatsaffäre des fiktiven deutschen Ministers Franz Ferdinand Freiherr von und zu Donnersberg. Der Stoff ist natürlich angelehnt an den Aufstieg und Fall des früheren Wirtschafts- und Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Überragend ist Katharina Thalbach als Kanzlerin Angela Murkel.

"Horst Schlämmer – Isch kandidiere!": Unter dem Motto "Yes Weekend" will Hape Kerkeling als Grevenbroicher Journalist Horst Schlämmer in dieser Kinokomödie von 2009 Kanzler werden. Als Merkel verkleidet sagt Kerkeling im TV-Duell mit Schlämmer: "Heute ist nicht Morgen. Und wenn wir unser Ziel gemeinsam erreichen wollen, dann müssen wir es auch durchziehen und durchhalten. Das Ziel. Deshalb wählen Sie bitte am Sonntag: die Dings." (APA, 28.6.2021)