Wer denkt zunächst nicht an Arizona, wenn von Tucson die Rede ist. Die Stadt im Südwesten der USA ist eine Ansammlung von Häusern, wie es sie anderswo auch zuhauf gibt. Nichts Besonderes, wenn da nicht die Umgebung wäre. Denn die ist tatsächlich sehenswert. Allen voran der Saguaro National Park, wo man auf einem Fleck Tausende der größten Kakteen Arizonas bewundern kann, die Saguaros.

Man mag ihn, oder man mag ihn nicht: Die eigenwillige Schnauze des Hyundai Tucson lässt niemanden kalt.
Foto: Stockinger

Ähnlich verhält es sich, wenn von Tucson im Zusammenhang mit Hyundai die Rede ist. Ein Auto, wie es viele andere auch gibt, werden viele sagen. Das ist richtig. Dennoch gibt es einen entscheidenden Unterschied: Bei diesem 4,5-Meter-SUV aus Südkorea handelt es sich um ein Auto mit Ecken und Kanten, das von einem Vierzylinder-Benzinmotor angeschoben wird und das als Plug-in-Hybrid in der Stadt real auch gute 50 km mit Strom allein schafft.

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Als reiner Diesel, Benziner, 48-Volt-Mildhybrid und Vollhybrid ist der Tucson schon seit längerem auf den Straßen unterwegs. Neu ist jetzt die Plug-in-Version, die das Laden von Strom mittels Kabels erlaubt. Dass die vielen Ecken und Kanten, mit denen das Designerteam dem Tucson eine eigene, manche sagen: eigenwillige Optik verpasst hat, nicht allen gefallen – geschenkt. Charakter kann man dem Auto jedenfalls nicht absprechen, ein Hingucker ist es allemal.

Beachtliche Motorisierung

Hier drängt sich der Vergleich mit der Stadt Tucson und den Kakteen auf. Städte und Autos gibt es ja wie Sand am Meer, Saguaros aber nicht. Diese Kakteenart ist etwas Besonderes, so wie der Tucson aus Korea mit dem schnittigen Design.

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Die Plug-in-Version verfügt über eine durchaus beachtliche Motorisierung. Der Benziner und der Elektromotor liefern zusammen eine Maximalleistung von 265 PS, das maximale Drehmoment beträgt immerhin 350 Nm. Die nach einer Vollladung möglichen mehr als 50 km rein elektrisch klingen zwar nicht besonders üppig, für reine Stadtfahrten ist das aber mehr als aus reichend. Wer dennoch Angst hat, irgendwo liegenzubleiben, kann beruhigt sein: Der Ottomotor ist ja immer noch als Rücksicherung da.

Grafik: Der Standard

Zum Leben erweckt wird der Koreaner per Starterknopf, der sich etwas versteckt hinter dem Lenkrad befindet. Per Knopfdruck geht es übrigens weiter: Statt über einen Wahlhebel werden die Automatik-Fahrstufen über Tasten angewählt. Das ist einfach, logisch, und man fragt sich, warum das in anderen Autos nicht auch schon längst so ist. Großzügig ist auch das Wageninnere gestaltet, wo in keinem Moment Platzangst aufkommt, selbst hinten nicht.

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Die Rückbank selbst lässt sich auch per Knopfdruck vom Kofferraum aus flach legen. Mit maximal 1721 Liter Fassungsvermögen bringt man jedoch nicht allzu viele Koffer unter. Zu punkten vermag der Tucson andererseits durch eine Reihe erstklassiger Sicherheits- und Fahrassistenzsysteme sowie mit der Qualitätsanmutung der Materialien. Auch das Infotainment überzeugt.

Die Enden dieses SUVs sind zwar nur mäßig zu überblicken, und auch der Blick nach schräg hinten ist designbedingt eingeschränkt. Aber da helfen die serienmäßigen Parksensoren vorn und hinten sowie die Rückfahrkamera. Letztere lässt sich optional auf ein 360-Grad-Kamerasystem erweitern. (Günther Strobl, 8.7.2021)