Das Netz an Ladestationen verkraftet den Ansturm derzeit (noch) locker.

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Das Elektroauto weist die beste Umweltbilanz über den gesamten Lebenszyklus auf. Seine Vermehrung stellt trotzdem eine enorme Herausforderung dar.

Einerseits: Die Rechnung geht nur auf, wenn möglichst viel regenerativ hergestellter Strom verwendet wird, sowohl bei der Erzeugung des Vehikels samt Batterien als auch im Betrieb. Andererseits: Das Auto mit Verbrennungsmotor einfach durch eines mit Elektroantrieb zu ersetzen wäre auch nicht im Sinn eines gesamthaft schonenden Umgangs mit Ressourcen. Mobilität muss klüger organisiert, Transportbedarf durch umweltschonendere Technik- und Gesellschaftsstrukturen verringert werden.

Ansturm auf Ladestationen

So wie es jetzt aussieht, ist aber die Autoindustrie schneller als der Rest der Welt. Die meisten der derzeit erhältlichen neuen Elektrofahrzeuge sind aufgrund der Reichweiten zwischen 300 und 500 Kilometern schon in der Lage, ein benzin- oder dieselbetriebenes einfach zu ersetzen.

Das Netz an Ladestationen verkraftet den Ansturm derzeit (noch) locker. Aufgrund massiver Förderungen wird auch der hohe Preis der neuen Antriebstechnologie stark gedämpft und erscheint so für viele Käuferschichten attraktiv. Das sieht schon richtig nach Siegeszug aus.

Zwar gibt es genug Strom für alle, wie die Statistik sagt, aber in seine (gerechte) Verteilung muss noch sehr viel investiert werden. Eine rote Starkstromsteckdose in der Garage ist noch keine Garantie, dass der Strom auch in der Feinverteilung für alle reicht, wenn einmal die Nachbarn auch ein oder gar zwei Elektroautos haben. (Rudolf Skarics, 6.7.2021)