85 Prozent der Jungen wünschen sich eine flexibel einteilbare Arbeitszeit und fast ebenso viele Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsorts.

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Über die Generationen haben sich die Vorstellungen der jungen Menschen verändert, was für sie die ideale Arbeitswelt ausmacht. Einer aktuellen Umfrage zufolge muss sich die Arbeitswelt von heute tiefgreifend wandeln, um morgen das zu bieten, was sich junge Menschen schon heute erwarten. Das sind vor allem flexible Arbeitszeiten, geht aus der Untersuchung "Zukunft der Arbeitswelt" der Leitbetriebe Austria und von Zukunft Lehre Österreich (ZLÖ) hervor. 1.000 junge Leute wurden befragt.

"Die gute Nachricht ist, dass sie es selbst in der Hand haben, diese Arbeitswelt weiterzuentwickeln, und dass sie dafür mit ausgesprochen motivierten, loyalen und leistungsbereiten Mitarbeitern belohnt werden", sagt Leitbetriebe-Austria-Geschäftsführerin Monica Rintersbacher.

Bei den Veränderungen in puncto Arbeitszeit geht es aber nicht prinzipiell darum, weniger zu arbeiten: Auffällig ist vor allem die geringe Beliebtheit des klassischen Achtstundentags. Mit nur 42,5 Prozent an Nennungen landete die Aussage "Ich hätte am liebsten einen klassischen Achtstundenjob" mit deutlichem Abstand an letzter Stelle von elf Aussagen dazu, was man von dem eigenen Arbeitsplatz erwarte. Hingegen wünschen sich 85 Prozent eine flexibel einteilbare Arbeitszeit und fast ebenso viele (79 Prozent) Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsorts.

Hohe Leistungsbereitschaft

Obwohl mehr als zwei Drittel der Befragten "Leistungsdenken in unserer Gesellschaft" kritisch sehen, wollen jeweils rund 80 Prozent mit ihrer Arbeit die "Erwartungen des Chefs übertreffen" und sich dafür "laufend weiterbilden". Fast zwei Drittel sind sogar explizit bereit, mehr zu arbeiten, als nötig ist ("Die Extrameile gehen"). Auch für das Unternehmen außerhalb der Arbeitszeit erreichbar zu sein ist für eine deutliche Mehrheit in Ordnung. Für gut 60 Prozent der befragten Altersgruppe ist die Arbeit ein "wichtiger Teil ihrer Persönlichkeit", und noch mehr verlangen "regelmäßiges Feedback ihrer Vorgesetzten".

Bei 60 Prozent der befragten Jugendlichen genießt die Lehre hohes Ansehen und liegt somit vor der Matura mit 58 Prozent. "Besonders hervorzuheben ist die gegensätzlich unterschiedliche Einstellung von Jugendlichen persönlich und deren Einschätzung der gesellschaftlichen Meinung zum Ansehen der Lehre", sagt Mario Derntl, Geschäftsführer der Lehrlingsinitiative Zukunft Lehre Österreich. Nur 37 Prozent der Befragten meinten, dass die Gesellschaft die Lehre hoch ansieht, während es bei der Matura 62 Prozent sind. (APA, 28.6.2021)