Eigentlich wundert es einen nicht. Natürlich war es wieder einmal die gedankliche Feder von Nils Holger Moormann, die ein Möbelsystem oder viel mehr eine Miniarchitektur aufs Papier brachte, die einen staunen und schmunzeln zugleich lässt. Moormann, er wurde unter anderem auch als die "Nr. 1 des beherzten deutschen Möbelhandels genannt", schuf mit der multifunktionalen Denk- und Arbeitszelle namens "Vorstand" einen Raum im Raum, der zum Zeitalter des Homeoffice passt wie die Faust aufs Auge.

Das straighte und lässige Objekt, das auch irgendwie heimelig rüberkommt, ist in geschlossenen Zustand so groß wie ein Wandschrank, lässt sich aber in einem Zug zu einem kleinen Bürohäuschen ausrollen. Die aufgeklappte Decke schafft Raumgefühl, spendet Licht und verbindet die Rückwand mit dem eigentlichen Sekretär.

Arbeiten in einer durchdacht gestylten Box aus dem Hause Moormann.
Nils Holger Moormann
Sessel weg, anschieben und schon verschwindet ein ganzes Büro an der Wand.
Nils Holger Moormann

Kabel lassen sich tiptop verstauen, und wie es für Moormann typisch ist, wurde jedes Detail bis ins kleinste ausgetüftelt. Wem das Ganze nicht zu sehr nach Beichtstuhl klingt, kann seitlich sogar Vorhänge anbringen. Der Vorstand soll ab Spätherbst in einer dunklen und in einer hellen Variante lieferbar sein. Hinblättern muss man für das gute Stück circa 8.300 Euro. Der Vorstand – natürlich hat ein Moormann-Objekt keinen 08/15 Namen – besteht aus Esche Vollholz und hellbeigem Linoleum.

Ursprünglich für einen Designwettbewerb gedacht, gibt es das Möbelhäuschen namens "Vorstand" ab Herbst zu kaufen.
Nils Holger Moormann

Ursprünglich wurde das Objekt als Beitrag für einen Designwettbewerb entworfen, doch schon bald realisierten Moormanns Inhouse-Designer den ersten Prototypen nach den Entwürfen Moormanns. Dieser hat übrigens seine Firma heuer verkauft hat, vom Entwerfen kann er gottseidank die Finger nicht lassen. Zur Erinnerung: Moormann ist mit 16 von zuhause abgehauen, schmiss das Jus-Studium hin und gründete 1982 so gut wie mittellos sein Unternehmen, das ursprünglich auf der Idee basierte, jungen Entwerfern eine Plattform zu bieten, was voll und ganz und bis heute aufging. (maik, 28. 6. 2021)

Der hier abgebildete Artikel ist eine unabhängige Produktempfehlung des Lifestyle-Ressorts des STANDARD