Der Tatverdächtige hatte in der Würzburger Innenstadt auf mehrere Menschen eingestochen.

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Würzburg – Deutsche Ermittler haben bei Durchsuchungen in der Unterkunft des Messerstechers von Würzburg bisher noch keine Hinweise auf Propagandamaterial gefunden. Dennoch halte man einen islamistischen Hintergrund für naheliegend. Die Generalstaatsanwaltschaft München begründete dies am Dienstag mit dem zweimaligen Ausrufen von "Allahu akbar" durch den Tatverdächtigen während der Tat und einem Hinweis auf den sogenannten Jihad nach seiner Festnahme im Krankenhaus.

Die Generalstaatsanwaltschaft München zog mit ihrer Bayerischen Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus das Ermittlungsverfahren wegen des Terrorismusverdachts an sich. "Bislang sind beim Tatverdächtigen noch keine Hinweise auf Propagandamaterial oder sonstige extremistische Inhalte gefunden worden", teilten Generalstaatsanwaltschaft und Landeskriminalamt mit. Dessen zwei Handys müssten aber noch ausgewertet werden, hieß es.

Auf Unbekannte eingestochen

Im Zuge des Ermittlungsverfahrens soll es ein psychiatrisches Gutachten geben, um zu klären, ob der 24-jährige Somalier bei der Tat am Freitag schuldfähig war und in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden muss.

Der Mann hatte in der Würzburger Innenstadt auf Menschen eingestochen, die er wohl gar nicht kannte. Drei Frauen starben, sieben Menschen wurden verletzt, darunter ein elfjähriges Mädchen. Der 24-Jährige wurde mit einem Polizeischuss gestoppt. Er sitzt in Untersuchungshaft – wegen dreifachen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung sowie vorsätzlicher Körperverletzung. (APA, 29.6.2021)