"Angela Merkel – Frau Bundeskanzlerin" zeichnet den Weg der Pastorentochter zur mächtigsten Frau der Welt in einer großen Fülle nach.

Foto: RTL/TVNow

Es beginnt jetzt auch der mediale Abschied von Angela Merkel. Die deutschen TV-Sender bereiten ihre Dokus und Serien über die Kanzlerin vor, die das Land im Herbst, bei ihrem Abgang, 16 Jahre lang regiert haben wird.

Und manche legen jetzt schon vor. TV Now etwa, das Streamingportal der Mediengruppe RTL. Mit selbigem verbindet man ja eher Krach und Krawall, aber weniger Kanzlerin.

Doch nun wurden nicht nur Pinar Atalay und Jan Hofer von der ARD abgeworben – Ex-Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust hat gemeinsam mit Katrin Klocke (Spiegel-TV) eine monumentale Doku vorgelegt, die in fünf je 50-minütigen Folgen zu sehen ist.

"Wir schaffen das"

Angela Merkel – Frau Bundeskanzlerin zeichnet den Weg der Pastorentochter zur mächtigsten Frau der Welt in einer großen Fülle nach. Natürlich: Es gibt genügend Material, aber Aust und Klocke haben dieses vortrefflich zusammengetragen.

Viele Szenen wie die Wahl zur CDU-Chefin (2000), die erste Vereidigung im Bundestag zur Kanzlerin (2005) bis hin zum berühmten "Wir schaffen das" (2015) sind bekannt. An Helmut Kohls "Mädchen" mit dem Topfhaarschnitt kann sich auch noch jeder erinnern.

Doch es ist auch weniger Geläufiges zu sehen – immer im historischen Kontext. Man merkt, dass Aust und Klocke nicht unbedingt die größten Kritiker von Merkel sind, aber sie bewerten wenig, erzählen vielmehr, wie sich in 16 Jahren das Land, die CDU und auch die Kanzlerin selbst verändert haben.

Es werden noch einige Merkel-Dokus folgen, aber das muss man RTL lassen: Hier hat der Sender gegenüber ARD und ZDF die Nase vorn. (Birgit Baumann, 30.6.2021)