Die Polizei rief die Bevölkerung dazu auf, auf Risikogruppen zu achten. Die Hitze wurde bei vielen Todesfällen als Mitursache angesehen.

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Ottawa – Eine Hitzewelle im Westen Kanadas mit Rekordwerten hat nach Angaben der Polizei zu Todesfällen beigetragen. In einem Zeitraum von 24 Stunden seien die Behörden mehr als 25 Meldungen von plötzlichen Todesfällen nachgegangen, teilte die Royal Canadian Mounted Police am Dienstag mit. Extreme Hitze werde in der Mehrzahl der Fälle als Mitursache angesehen, hieß es. Unter den Toten seien viele ältere Menschen gewesen.

Die Polizei rief die Bevölkerung auf, besonders auf Risikogruppen zu achten. "Es ist unbedingt erforderlich, dass wir bei dieser extremen Hitze uns umeinander kümmern", sagte Polizeisprecher Mike Kalanj im Raum Vancouver in der Mitteilung. In der Westküstenmetropole wurden mehrere klimatisierte Zentren eingerichtet, wo Menschen Zuflucht vor der Hitze finden können.

Rekordhitze

In Lytton (Provinz British Columbia) waren am Montag 47,9 Grad gemessen worden, teilte die Wetterbehörde auf Twitter mit. Demnach handelte es sich um die höchste Temperatur in der Geschichte des Landes. Die Werte seien vorläufig und könnten noch aktualisiert werden, hieß es auf der Webseite der Behörde. In dem Ort war bereits am Sonntag mit 46,6 Grad der Uraltrekord von 45 Grad aus Midale (Saskatchewan) aus dem Jahr 1937 übertroffen worden.

Auch in zahlreichen anderen Orten Nordamerikas, unter anderem im Bundesstaat Oregon im Westen der USA, wurden Rekordtemperaturen von weit über 40 Grad gemessen. Für die kommenden Tage sind weiterhin Hitze und anhaltende Trockenheit in weiten Teilen des Landes vorhergesagt, vielerorts steigt die Waldbrandgefahr. Die derzeit im Westen Kanadas registrierten Temperaturen überstiegen teilweise sogar die von deutlich weiter im Süden gelegen Orten wie der US-Wüstenstadt Las Vegas. (APA, 29.6.2021)