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Die deutsche Regierung will den Standort Deutschland attraktiver für die Entwicklung von Computerspielen machen. Deutschland sei international einer der wichtigsten Absatzmärkte für digitale Spiele, in Europa sei er sogar der wichtigste, sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), der im Bundeskabinett auch für die digitale Infrastruktur zuständig ist, am Mittwoch. "Als Entwicklerstandort ist Deutschland trotz seiner exzellenten Voraussetzungen bisher weniger relevant."

Von 37 digitalen Spielen, die in Deutschland im Jahr 2019 mehr als 100.000 Mal verkauft wurden, stamme lediglich eines aus Deutschland. "Nur fünf Prozent der in Deutschland erzielten Umsätze wurden von deutschen Unternehmen erwirtschaftet", sagte Scheuer. Um das zu ändern, brauche es ein koordiniertes Standortmarketing. Dafür werde sich die deutsche Regierung im Rahmen ihrer Games-Strategie einsetzen.

Spielemesse

Scheuer hob die Bedeutung der Gamescom hervor. Die Spielemesse in Köln sei ein Aushängeschild für den Standort Deutschland. "Sie zeigt in konzentrierter Form, wie leistungsfähig, innovativ und kreativ die Branche in Deutschland ist." Künftig gehe es zum einen darum, internationale Unternehmen nach Deutschland zu locken. Gleichzeitig wolle man Firmen aus Deutschland so fördern, dass sie sich zu großen Unternehmen entwickeln können.

Nach Angaben des Branchenverbands Games spielen über die Hälfte der Deutschen zwischen Grundschul- und Pensionsalter Computer- und Videospiele. Insgesamt greifen 58 Prozent im Alter zwischen 6 und 69 Jahren zu Konsole, PC oder Smartphone, um in digitale Welten einzutauchen. Allein im Coronajahr 2020 haben dabei rund 5 Prozent mehr Menschen in Deutschland Computer- und Videospiele neu für sich entdeckt. Minister Scheuer sprach von 34 Millionen Menschen in Deutschland, die digitale Games spielen. (APA, 30.6.2021)