Ob die Ermittler dank der beschlagnahmten Server tatsächlich zu Cyberkriminellen geführt werden, bleibt abzuwarten.

Foto: Europol

Europäische, kanadische und US-Behörden haben das Virtual Private Network (VPN) Double VPN außer Gefecht gesetzt. Anfang der Woche wurden die Server und Internetdomains beschlagnahmt, die Koordination übernahmen dabei Europol und Eurojust. Laut ihnen war der Dienst ein "sicherer Hafen für Attacken Cyberkrimineller auf ihre Opfer".

Sowohl in russisch- als auch in englischsprachigen Cybercrime-Foren wurde Double VPN laut Europol als Mittel zur Verschleierung des Aufenthaltsorts und der Identität beworben. "Der Dienst behauptete, ein hohes Maß an Anonymität durch einfache, doppelte, dreifache und sogar vierfache VPN-Verbindungen zu bieten", liest man in einer Presseaussendung.

Bereits vergangenen Dezember wurde ein VPN (Safe-Inet) abgeschaltet, das laut den Behörden primär von Cyberkriminellen genutzt worden sein soll, berichtet "Heise". Allerdings scheint dies nicht den gewünschten Erfolg gezeigt zu haben. Koordiniert wurde die Aktion in beiden Fällen über die European Multidisciplinary Platform Against Criminal Threats (Empact).

"Kriminelle VPNs"

"Die Strafverfolgung ist am effektivsten, wenn sie zusammenarbeitet", kommentiert Edvardas Šileris, Leiter von Europols European Cybercrime Centre, den Erfolg. "Die heutige Bekanntgabe sendet eine deutliche Botschaft an die Kriminellen, die solche Dienste nutzen: Das goldene Zeitalter krimineller VPNs ist vorbei." Gemeinsam mit internationalen Partnern setze man sich für die deutliche Verkündung dieser Nachricht ein.

Ob die Ermittler dank der beschlagnahmten Server tatsächlich zu Cyberkriminellen geführt werden, bleibt abzuwarten. Weder Europol noch Eurojust äußerten sich bisher diesbezüglich. (red, 1.7.2021)