Wien – Das Außenministerium hat die vor 15 Monaten verhängte weltweite Corona-Reisewarnung aufgehoben. Wie Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mitteilte, ist die Einreise aus EU- und EWR-Staaten ab sofort komplett liberalisiert ("grün").

Die dreifarbige Karte auf dem vom Außenministerium zur Verfügung gestellten Foto zeigt die aktuelle Risikoeinschätzung.
Foto: APA/BMEIA/MICHAEL GRUBER

Das gilt auch für die drei Westbalkanstaaten Serbien, Nordmazedonien und Albanien sowie einige außereuropäische Länder wie die USA, Saudi-Arabien, Australien, Neuseeland, Japan, Südkorea oder Thailand. Aus diesen Ländern muss bei der Einreise nach Österreich also nur mehr den Drei-G-Nachweis (getestet, genesen, geimpft) erbracht werden, eine Quarantäne ist nicht nötig. Umgekehrt kann jedes Land natürlich selbst strengere Maßnahmen erlassen. Das gilt etwa noch für die USA, wo auch Vollimmunisierten derzeit die Einreise verweigert wird. Schallenberg hoffte in Pressekonferenz hier "sehr bald" auf Reziprozität.

Strenge Regeln für Risikoländer

Nur noch einige wenige Virusvariantengebiete wie Brasilien, Südafrika, Indien oder Großbritannien sind nun "rot" eingefärbt. Von Reisen in diese Länder rät das Außenministerium dringend ab. Die Einreise nach Österreich ist nur in Ausnahmen möglich, und danach gilt die Regel von Testung und Quarantäne. Erst nach fünf Tagen kann man sich freitesten lassen.

Außenminister Alexander Schallenberg schloss nicht aus, dass die Regeln im Verlauf des Sommers nachjustiert werden müssen.
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Der Großteil der außereuropäischen Länder wird von "rot" auf "orange" geschaltet. Aus orangenen Ländern einreisen darf man erst zwei Wochen nach der letzten Impfung bzw. zwei Wochen nachdem genesene Personen eine Impfdosis erhalten haben.

Portugal unter Beobachtung

Schallenberg schloss in der Pressekonferenz nicht aus, dass die Regeln im Laufe des Sommers noch verschärft werden könnten; die Situation in Portugal beobachte man etwa sehr genau. Er kündigte aber an, dass es bei Verschärfungen ein paar Tage Vorlauffrist geben soll, damit die Reisenden sich darauf einstellen können.

Verkehrsstaatssekretär Magnus Brunner (ÖVP) sprach bei der Pressekonferenz von einem "Aufwind für die Reisebranche, der spürbar ist", es gebe schon jetzt wieder vermehrt internationale Flüge aus Wien. Die Luftfahrt atme wieder auf, es gebe eine positive Buchungslage. (maa, APA, 1.7.2021)