Fans unterstützen Britney Spears und fordern ihre "Freilassung" aus der Vormundschaft.

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Der Antrag von Popstar Britney Spears, ihrem Vater Jamie Spears die Aufsicht über ihre Vormundschaft zu entziehen, ist abgewiesen worden. In einem mit 30. Juni datierten Gerichtsdokument lehnt die zuständige Richterin Brenda Penny in Los Angeles das Ansinnen der Sängerin ab. Deren Anwalt Samuel Ingham hatte vergangenen November beantragt, Jamie Spears die Kontrolle über das Vermögen der Sängerin ganz zu entziehen, stattdessen solle der professionelle Stiftungs- und Vormundschaftsverwalter Bessemer Trust diese allein innehaben.

Seit einem psychischen Zusammenbruch 2008 darf die Sängerin (39) ihre persönlichen und finanziellen Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln. Bis 2019 war ihr Vater alleiniger Vormund, ehe er wegen gesundheitlicher Gründe kürzertrat. Für Spears persönliche Belange wie medizinische Entscheidungen wurde daraufhin ein professioneller Vormund bestellt. 2020 trat ein Finanztreuhänder für das geschätzte Vermögen von 60 Millionen Dollar an Jamie Spears Seite.

"Missbräuchlich"

Erst vergangene Woche hatte Britney Spears in einer Gerichtsanhörung indes eine generelle Aufhebung der Vormundschaft beantragt. Sie sei "traumatisiert", könne nicht schlafen, teilte die Sängerin mit. Weiters beklagte sie, sie würde zur Einnahme des Medikaments Lithium gezwungen. Sie sei auch gezwungen worden, in der Vergangenheit Konzerte zu geben, und nannte die Situation generell "missbräuchlich". Sie fühle sich von ihrer Familie und ihren Managern ausgenutzt. Sie dürfe zudem nicht selbst entscheiden, zu heiraten oder sich ihre Spirale zur Empfängnisverhütung entfernen zu lassen. Jamie Spears hat nun eine Untersuchung der Vorwürfe gegen ihn beantragt, für medizinische Entscheidungen sei er nicht zuständig. Jodi Montgomery, zuständiger Vormund für medizinische Angelegenheiten etc., wies alle Vorwürfe von sich.

Anfang des Jahres hatte die Dokumentation "Framing Britney Spears" den Streit um die Vormundschaft öffentlich neu angefacht. Fans versuchen Spears unter dem Hashtag #FreeBritney allerdings schon seit langem zu "befreien". Der Fall wird von vielen in den USA als Präzedenzfall dafür betrachtet, wie unmöglich es jemandem, der einmal unter Vormundschaft gestellt wurde, gemacht wird, wieder selbst Kontrolle über sein Leben zu erlangen. (red, 1.7.2021)