Wien – ORF 1 und Servus TV stellen sich am Sonntag dem direkten Quotenvergleich in der Formel 1 – beide zeigen parallel den Großen Preis von Österreich. Die übrigen Rennen teilen sich die beiden Sender halbe-halbe auf – DER STANDARD zieht einen ersten Quotenvergleich.
Seit Saisonstart gehören die Rechte dem Sender von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz, dem ORF hat er die Hälfte der Rennen weiterverkauft. Die bisherige Quotenbilanz 2021 im Überblick:
Absolute Zuschauerzahlen schwanken stark mit Saison, Wetter, Uhrzeit – je heißer und sonniger, desto weniger Menschen vor dem Bildschirm, könnte man grob sagen.
Die Marktanteile schwanken weniger mit solchen äußeren Einflüssen – sie geben den Anteil all jener Menschen an, die zu diesem Zeitpunkt gerade fernsehen. Die Grafik zeigt hier das Gesamtpublikum ab zwölf Jahren und das jüngere Publikum unter 50 Jahren.
Die Teletest-Daten über das Quotenrennen mit dem Österreich-Grand-Prix kommen am Montag gegen 9 Uhr.
Sportsgeist unter Sendern
Für den direkten Vergleich an diesem Wochenende werfen sich jedenfalls beide Sender gehörig ins Zeug.
"Wir gehen sportlich mit der Situation um und unternehmen alles, um dem Zuschauer ein Topprodukt Marke Servus TV abzuliefern – unterhaltsam, informativ, abwechslungsreich und in bewährter Servus-TV-Qualität", hielt Christian Nehiba, Bereichsleiter Sport bei Servus TV, fest. Es sei "selbstverständlich", in Spielberg Seite an Seite mit dem ORF zu arbeiten. Denn: "Am Ende des Tages profitiert vor allem der Formel-1-Fan, der aus zwei attraktiven Angeboten wählen kann", meinte Nehiba. Der Privatsender berichtet rund 20 Stunden live. Auf dem Programm stehen Gespräche mit Lewis Hamilton, Bernie Ecclestone, Sebastian Vettel oder auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der gemeinsam mit Servus-TV-Experte Mathias Lauda ein gemeinsames Frühstück einnehmen wird.
Stundenlang berichten
Auch der ORF will von 2. bis 4. Juli insgesamt 20 Stunden live berichten. Interviewzusagen gingen unter anderen von Lewis Hamilton, Valtteri Bottas, Toto Wolff, Mick Schumacher und Sebastian Vettel ein. Man nehme die Konkurrenzsituation "sportlich" und setze auf die Erfahrung jahrzehntelanger Grand-Prix-Berichterstattung, auf Innovationen wie das heuer gestartete "Formel 1 Motorhome" sowie auf die Einzigartigkeit des Formel-1-Duos Ernst Hausleitner und Alexander Wurz, teilte der ORF der APA mit. Synergien sieht man etwa in Bezug auf das gegenseitige Anbieten von Gästen und Interviewpartnern oder das Zur-Verfügung-Stellen von Leitungen gegeben.
Welcher der Sender zuerst ein Siegerinterview erhält, müssen sie sich nicht untereinander ausmachen. Die Koordination unterliege einem strikten Reglement des Formula One Mangements (FOM), wie beide Sender erklärten. (fid, APA 2.7.2021)