Helmut bepflanzt ein paar kleine Flächen um einzelne Bäume herum.

Foto: Manfred Rebhandl

Helmut ist 52, es geht ihm sehr gut. Der Maschinenschlossermeister ist nahe der Schmelz im 15. Wiener Gemeindebezirk mit Gießkanne in der Hand und Gartenschauferl in der Hosentasche unterwegs. Er hat sich vor zwei Jahren beim Bezirk um eine Baumzeile beworben und bepflanzt nun ein paar kleine Flächen um einzelne Bäume herum.

"Außer Bäumen und giftigem Zeug darf man alles pflanzen und aufstellen, auch Gartenzwergerln." Nun kommt er mit allen Leuten in der Gegend ins Plaudern, wertet das Viertel auf, hat selbst eine Freude und schenkt Freude.

Es war der Lockdown, der ihn zum Hobbygärtner machte. Ahnung hatte er vorher keine, jetzt kennt er sich ein bisserl aus: "Das könnte so ein Zierknoblauch sein, schätze ich." Entweder er reißt außerhalb der Stadt etwas aus, bringt es mit und steckt es rein, oder er reißt in der Stadt etwas aus und steckt es wieder rein, oder "ich beiße in einen Paradeiser und spucke den Schlatz auf den Boden". "Und das wächst?"

"Das wächst! Paprika, Chili. Voriges Jahr habe ich gezählte 280 Paradeiser geerntet!" "Und die stiehlt niemand?" "Oh ja! Gestohlen wir dauernd, insgesamt sind mir schon 33 Pflanzen abhandengekommen, seit ich angefangen habe, die wachsen jetzt in irgendeinem Schrebergarten! Am Pfingstmontag waren die Rosenstöcke weg, die ich gerade erst gepflanzt hatte – Moment! Das wird jetzt aber kein Werbegespräch, dass die Leute kommen und mir alles fladern?"

Auch andere Gfrasta machen ihm zu schaffen: "Flaschen, Dosen, Tschickstummel, ein ganzer Teppich ist schon drin gelegen. Aber Gott sei Dank haben wir einen sehr guten Straßenkehrer in der Gegend." (Manfred Rebhandl, 3.7.2021)