Die Initiative zielt darauf ab, gewalttätigen Extremismus auf der eigenen Plattform zu bekämpfen.

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Die größten Social-Media-Konzerne stehen immer wieder in der Kritik, Extremisten eine Plattform und die Möglichkeit zu bieten, sich zu organisieren. Facebook fragt sich deshalb, ob Nutzerinnen und Nutzer Sorge haben, dass ihre Bekanntschaften zu Extremisten werden. In den USA hat das Unternehmen deshalb nun begonnen, einigen Nutzern genau diese Frage zu stellen, wie ein Facebook-Sprecher am Donnerstag bekanntgab. Außerdem werden einigen Usern wohl die Information ausgespielt, dass sie möglicherweise extremistischen Inhalten ausgesetzt waren, berichtet "CNET".

In entsprechenden Warnungen soll Folgendes gefragt werden: "Sind Sie besorgt, dass jemand, den Sie kennen, ein Extremist wird? Wir kümmern uns darum, Extremismus auf Facebook zu verhindern. Andere in Ihrer Situation haben vertrauliche Unterstützung erhalten." Ein anderer Hinweis lautete hingegen: "Gewalttätige Gruppen versuchen, Ihre Wut und Enttäuschung zu manipulieren. Sie können jetzt Maßnahmen ergreifen, um sich und andere zu schützen." Beide Mitteilungen verweisen zudem auf Ressourcen, um sich Hilfe zu suchen.

Extremismus bekämpfen

Das Testprogramm von Facebook ist offenbar Teil der Redirect-Initiative des Konzerns. Diese zielt darauf ab, gewalttätigen Extremismus auf der eigenen Plattform zu bekämpfen, indem Nutzer, die nach Begriffen mit Bezug zu Hass oder Gewalt suchen, stattdessen Bildungsressourcen und Hilfsgruppen angezeigt bekommen.

"Dieser Test ist Teil unserer umfassenderen Arbeit, um zu prüfen, wie wir Ressourcen und Unterstützung für Menschen auf Facebook bereitstellen können, die sich mit extremistischen Inhalten beschäftigt haben, diesen ausgesetzt waren oder jemanden kennen, der gefährdet ist", sagte ein Facebook-Sprecher. "Wir arbeiten mit NGOs und akademischen Experten in diesem Bereich zusammen und hoffen, dass wir in Zukunft mehr darüber berichten können."

Parnterschaft

Laut Facebook ist das Programm außerdem Teil seines Engagements für den "Christchurch Call to Action", eine internationale Partnerschaft zwischen Regierung und Tech-Unternehmen zur Eindämmung extremistischer Inhalte im Internet. (mick, 2.7.2021)