Das Programm ermöglich das Recht auf Wohnen und Arbeiten, aber auch den Zugang zum Gesundheits- und Sozialsystem.

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London – Mehr als sechs Millionen Menschen aus der EU wollen auch nach dem Brexit in Großbritannien wohnen bleiben. Bis zum Ablauf der Frist am 30. Juni bewarben sich laut britischem Innenministerium 6,02 Millionen Personen auf das sogenannte Settlement-Programm. Das Programm soll EU-Bürgern, die schon vor 2021 in Großbritannien lebten, weitgehend gleiche Rechte zusichern wie vor dem Brexit – etwa das Recht auf Wohnen und Arbeiten, aber auch Zugang zum Gesundheits- und Sozialsystem.

Mehr als 95 Prozent der Anträge angenommen

5,45 Millionen der Anträge wurden laut Innenministerium bisher bearbeitet, mehr als 95 Prozent davon angenommen. Das bedeutet auch, dass es derzeit noch einen großen Rückstau an Fällen gibt, bei denen viele noch auf Klarheit über ihren künftigen Status warten müssen. Kurz vor Ablauf der Frist hatte es noch einmal einen großen Ansturm von Menschen gegeben, die in letzter Minute Anträge einreichten.

Dennoch befürchten Bürgerrechtsorganisationen, dass Hunderttausende die Frist verpasst haben und sich damit nun unwissend illegal im Land aufhalten. Dabei sorgt man sich vor allem um Ältere, Kranke oder Obdachlose. Diesen Menschen sei teilweise gar nicht bewusst, dass sie sich auf einen neuen Status bewerben mussten, oder sie hätten Probleme mit dem digitalen Antragsverfahren, warnt etwa die Organisation The3Million.

Mit dem Brexit ist die Freizügigkeit für EU-Bürger in Großbritannien und umgekehrt zu Ende gegangen. Nun sind komplizierte und teure Visaverfahren notwendig. (APA, 3.7.2021)