Als Moderatoren bei "Links.Rechts.Mitte" im Einsatz: Katrin Prähauser und Christoph Kotanko.

Foto: ServusTV / Marco Riebler / Gerry Rohrmoser

Wien – Der ServusTV-Talk "Links.Rechts.Mitte – Duell der Meinungsmacher" hat sich am Sonntagabend in die Sommerpause verabschiedet. Am 29. August geht es für das junge Talkformat, das Journalisten und Journalistinnen unterschiedlicher politischer Richtungen zu aktuellen Themen diskutieren lässt, weiter. Die erste Saison erachtet man beim Salzburger Privatsender als gelungen, wenngleich man durchaus Verbesserungsbedarf sieht und an der einen oder anderen Adaption tüftelt.

"Ich denke, es ist uns gelungen, tatsächlich ein breites Meinungsspektrum zu präsentieren. Breiter als bei vielen Mitbewerbern", so Gerhard Jelinek, Bereichsleiter der Diskussionsformate bei ServusTV. Viele Topjournalisten des Landes und auch aus Deutschland und der Schweiz hätten den Weg ins Studio gefunden. Die Diskussionen seien respektvoll abgelaufen und auch die Moderatoren Katrin Prähauser und Christoph Kotanko hätten sich bewährt. "Sie sind kompetent, sympathisch und professionell, das passt", so Jelinek.

Am Sendeplatz (Sonntag, 21.50 Uhr) will Jelinek trotz der harten Konkurrenz zu anderen Talkformaten wie "Im Zentrum" auf ORF 2 festhalten. "Jedes neue Format braucht Zeit, um sich in der vielfältigen Talklandschaft zu etablieren. Kontinuität und Verlässlichkeit sind gerade in der schnelllebigen Medienwelt Tugenden", meinte er. Nicht zwangsläufig soll es mit der Limitierung der Gäste auf Journalisten und Journalistinnen weitergehen. "Wir überlegen, ob wir den Kreis der Diskutanten öffnen sollen. Der Begriff 'Meinungsmacher' geht ja über den Begriff der journalistischen Berichterstatter weit hinaus. Da werden wir flexibler sein", kündigte Jelinek an.

"Frei von der Leber weg reden"

Die potenzielle Ausweitung des Gästespektrums hält Moderator Christoph Kotanko, der zudem als Politikanalyst und -kommentator in der Wien-Redaktion der "Oberösterreichischen Nachrichten" tätig ist, für eine gute Idee. Im Raum stehe etwa, künftig Leute, die "etwas Spannendes geschrieben haben", einzuladen. "Zweifel hätte ich allerdings bei klassischen Parteifunktionäre, die lediglich Parteipositionen referieren", so Kotanko gegenüber der APA. Schließlich sei der Umstand, dass Gäste "frei von der Leber weg reden" können, ein "klarer Mehrwert dieser Sendung". "Sie ist nicht so leicht ausrechenbar, weil eben keine Parteifunktionäre zu Gast sind", meinte er.

In seiner neuen Rolle als Moderator sei er zwar mittlerweile trainierter als beim Start des Talkformats im Februar, aber es sei immer noch "eine sehr spannende Herausforderung" für ihn. "Als Moderator hat man kein Navi, man muss sich zwischen Argumenten, Eitelkeiten und Irrtümern zurechtfinden", erklärte Kotanko. Bereits sehr gute gelinge es, den Gesprächsfluss aufrechtzuerhalten und Gäste einzuladen, die "etwas zu sagen haben". Aufholbedarf bestehe hinsichtlich der Parität von Männern und Frauen. "Es gibt sehr viele kluge, spannende Frauen, von denen wir noch mehr in die Sendung holen sollten", so der Moderator. Auch würde er gerne mehr Gäste aus Deutschland, der Schweiz und Südtirol begrüßen.

Die Sendung erzielte eine Durchschnittsreichweite von 88.000 Zusehern und einen Marktanteil von 3,4 Prozent (2,6 Prozent bei den 12- bis 49-Jährigen). "Dass der Sendeplatz anspruchsvoll ist, wussten wir von Anfang an. Ich glaube aber, der Marktanteil zeigt, dass wir berechtigterweise um diese Uhrzeit senden", meinte Kotanko.

Auftrieb für den zweiten Durchgang ab Ende August dürfte die vergangene und bisher erfolgreichste Sendung vor der Sommerpause verliehen haben. So schalteten gestern, Sonntag, im Schnitt 128.000 Zuseher ServusTV für "Links.Rechts.Mitte" ein. Der Marktanteil lag bei 6 Prozent. Thematisiert wurden Asylpolitik, Integration und Coronamaßnahmen. (APA, 5.7.2021)