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Foto: reuters/tantussi

Selbstfahrende Autos sind ein "hartes Problem", findet Elon Musk nun. Es brauche viele Lösungen von künstlicher Intelligenz in der realen Welt. "Ich habe nicht erwartet, dass es so schwierig ist, aber das ist im Rückblick offensichtlich", schreibt der Tesla-Chef auf Twitter. Damit gibt er zum ersten Mal zu, die Problematik, sichere Systeme zu entwickeln, unterschätzt zu haben. Musk hatte in den letzten Monaten immer wieder, wie "The Verge" schreibt, viel versprochen, aber wenig geliefert – gerade wenn es um den "Full Self-Driving"-Modus seines Unternehmens geht. Schon 2018 versprach er eine neue Version, die vollautonomes Fahren erlauben würde. Ein Jahr später, 2019, behauptete er, dass in einem Jahr mehr als eine Million Autos mit vollautonomer Software fahren würden. Und auch am vergangenen Wochenende "schwor" er, dass eine derartige Beta "bald" kommen würde.

Weit von "selbstfahrend" entfernt

Anders als seine Konkurrenten setzt Tesla darauf, seine Kundinnen und Kunden seinen unfertigen Autopiloten testen zu lassen, so Daten zu sammeln und Bugs auszumerzen. Viele von ihnen scheinen damit auch glücklich zu sein, betrachtet man Anfragen an Musk auf Twitter zu einem Zugang zur aktuellsten Beta-Version. Das hat zu Teslas Ruf beigetragen, einer der Top-Anbieter selbstfahrender Autos zu sein – obwohl seine Fahrzeuge nach Experteneinschätzungen eigentlich vergleichsweise weit davon entfernt sind.

Konkurrenz ist weiter

Dazu kommt, dass es immer wieder Berichte zu Unfällen aufgrund des Fahrassistenten gegeben hat. Wirklich autonom ist dieser übrigens nicht, sondern benötigt stets die Aufmerksamkeit des Lenkers oder der Lenkerin. Andere Firmen wie Googles Tochter Waymo bieten bereits echte selbstfahrende Fahrzeuge, die auf öffentlichen Straßen Passagiere transportieren. Wie viele andere Anbieter nutzt die Firma unterschiedlichste Sensoren wie Radare, LIDAR und Kameras, die im Zusammenspiel arbeiten. Tesla setzt hingegen lediglich auf Kameras – und die Unterschiede scheinen bemerkbar zu sein.

Aktuell sorgen Probleme bei scharfen Kurven für Diskussionen – so zeigen etwa Videos, die im Netz kursieren, selbstfahrende Tesla-Fahrzeuge, die derartige Wendungen nicht bewerkstelligen können und in Gräben fallen. Dazu kommt, dass mittlerweile die Behörden immer schärfer auf Tesla blicken. In China musste das Unternehmen zuletzt hunderttausende Fahrzeuge zurückrufen, weil sich die Autopilot-Systeme automatisch aktivieren– und zu Unfällen führen könnten. (red, 6.7.2021)