Über "Problembären" in der eigenen Partei können viele in Deutschland ein Lied singen. Die SPD mühte sich jahrelang mit dem Rauswurf von Thilo Sarrazin ab, die Grünen quälen sich mit Boris Palmer, und so manche/r Linke würde gerne Sahra Wagenknecht loswerden.

Von Armin Laschet wären deutlichere Worte als bisher gefragt.
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Viele in der CDU wären froh, der ehemalige Verfassungsschützer Hans-Georg Maaßen würde von selbst gehen, da nicht wenige seiner Aussagen recht gut zur AfD passen.

Doch Maaßen denkt nicht daran, er spielt lieber das alte Spiel: provozieren, einen "Sager" raushauen, dann ein bisserl zurückrudern. Das Richtige wird schon hängenbleiben – im aktuellen Fall, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland von Linksextremisten unterwandert ist.

Das ist mehr als unangenehm für den CDU-Chef und Kanzlerkandidaten Armin Laschet, der für die "Brandmauer gegen rechts" steht. Umso verwunderlicher ist seine Zurückhaltung.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass er insgeheim doch das Kalkül der Thüringer Parteifreunde teilt: dass nämlich Maaßen, zulasten der AfD, ein paar Stimmen vom ganz rechten Rand einsammeln soll.

Das wäre eine gefährliche Taktik und würde Laschets scharfe Abgrenzung am ganz rechten Rand ad absurdum führen. Ausschließen sollte man Maaßen aus der CDU nicht, das würde ihn nur zum Märtyrer vor der Wahl machen. Aber deutlichere Worte von Laschet als bisher wären schon gefragt. (Birgit Baumann, 7.7.2021)