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Sechs Wölfe wurden 2021 in Tirol nachgewiesen.

Foto: AP/U.S. Fish and Wildlife Service, Gary Kramer

Innsbruck – Das Land Tirol hat am Donnerstag vor Beschluss der Änderung des Tiroler Almschutz- und Jagdgesetzes für einen leichteren Abschuss von Wolf und Bär im Tiroler Landtag eine Bilanz gezogen: Sechs verschiedene Wölfe wurden heuer in Tirol nachgewiesen.

200 tote Schafe wurden gemeldet, "die zu einem Großteil bereits genetisch bestätigt einem großen Beutegreifer zuzuordnen sind", 100 weitere Tiere seien abgängig. Für ein Viertel der Risse dürfte ein Bär verantwortlich sein.

Es wurde davon ausgegangen, dass sich derzeit drei Bären – zwei im Tiroler Oberland und einer in Osttirol – im Bundesland aufhalten. Bei toten Schafen in Anras (Bezirk Lienz) konnte die DNA eines Bären nachgewiesen werden. In den vergangenen Tagen wurden Risse im Pitztal, Ötztal und Verwalltal sowie in Osttirol gemeldet.

Fachkuratorium soll kommen

Bei der Landtagssitzung am Donnerstag soll über einen Dringlichkeitsantrag der schwarz-grünen Landesregierung die Einrichtung eines Fachkuratoriums beschlossen werden, das über den Umgang mit auffälligen Tieren entscheiden soll. Zudem soll das Almgebiet kategorisiert werden, sodass Gebiete definiert werden können, in denen Herdenschutz möglich ist.

Debatte in Kärnten

Die Landwirtschaftskammer Kärnten macht indes gegen die Raubtiere mobil. Nachdem in den vergangenen Wochen immer wieder Schafe auf Almen im Kärntner Gailtal wohl von einem oder mehreren Wölfen gerissen worden sind, soll in der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer am kommenden Montag eine Resolution beschlossen werden mit dem Ziel, dass Wölfe "rasch und unbürokratisch" entnommen, also getötet, werden dürfen. (APA, 8.7.2021)