Dafür muss man längst nicht mehr die Wohnung oder das Haus verlassen.

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Der Apfel ins Sackerl, die Eier in den Einkaufswagen. Ganz ehrlich: Besonders spannend ist der Wocheneinkauf nicht. So alltäglich der Gang zum Supermarkt ist – er ist auch enorm monoton. Dabei geht es mittlerweile auch ganz anders. In der Pandemie sind Unternehmen zwangsweise digitaler geworden, auch Supermärkte. Gerade in Wien ist damit die Zahl jener Dienste gestiegen, die es möglich machen, den Einkaufszettel von zu Hause aus abzuklappern. Ein Überblick über einige Optionen, die frische Lebensmittel bieten.

Die Klassiker: Spar, Billa und Co

Wem die Sackerln beim analogen Besuch im Supermarkt zu schwer sind, der kann einen Blick auf die Zustelldienste der herkömmlichen Geschäfte werfen. Sowohl Spar wie auch Billa liefern auf Wunsch. Auch der Diskonter Hofer hat einen eigenen Lieferdienst, diesen allerdings nur für größere Aktionsartikel. Billa und Spar bieten vor allem im Vergleich zu Konkurrenten ein besonders großes Sortiment. Zusätzlich lassen sich sämtliche aktuellen Angebote übersichtlich einsehen, wodurch ein gezielterer Einkauf direkt von zu Hause aus möglich ist. Lieferungen am selben Tag sind üblicherweise nicht möglich, je nach aktueller Auslastung aber häufig bereits circa 24 Stunden nach der Bestellung. Bei Spar liegen die Lieferkosten bei 4,99 Euro, ab einem Bestellwert von 100 Euro wird kostenlos zugestellt. Bei Billa kostet die Bestellung abhängig vom Lieferort und vom gewählten Zeitfenster zwischen 1,99 und 4,99 Euro.

Wenn es schnell gehen soll: Alfies und "gurkerl.at"

Freunde treffen sich abends spontan, die Geschäfte sind schon alle zu, und weit und breit gibt es kein Bier mehr? Als einer der ersten Onlinesupermärkte hat Alfies aufgrund seiner raschen Zustellungen besonders bei Jugendlichen an Popularität gewonnen. Innerhalb nur einer Stunde erreichen Bestellungen ihre Käufer – selbst am Sonntag. Wer zwei Stunden warten kann, bekommt fünf Prozent Rabatt. Der Mindestbestellwert beträgt 15 Euro, dann kostet die Lieferung 2,99 Euro, ab 30 Euro entfällt die Gebühr. Vor allem während der Pandemie ist das Sortiment des Onlinesupermarkts erheblich gewachsen, insgesamt sind die Preise tendenziell etwas höher als im analogen Supermarkt.

Alternativ ist seit Anfang des Jahres "gurkerl.at", ein Tochterunternehmen des tschechischen Start-ups Rohlik, gestartet. Bestellungen werden hier binnen drei Stunden geliefert, anders als Alfies ist der Dienst sonntags nicht verfügbar. Auch hier bietet der Onlinesupermarkt ein breites Sortiment, das über jenes von Alfies hinausgeht. Teilweise finden sich auch ausgefallenere Produkte, die in Kooperation mit Wiener Gastronomiebetrieben und diversen Landwirten verkauft werden. Außerdem werden unter der Kategorie "Lebensmittel retten" stark vergünstigt Nahrungsmittel angeboten, die in Bälde ablaufen werden oder eine beschädigte Verpackung haben. Diese werden nach Angaben des Unternehmens von der Belegschaft geprüft.

Hausbrot

Bereits deutlich länger gibt es Hausbrot (Hinweis: Hausbrot ist ein Unternehmen der STANDARD-Gruppe). Auch wenn der Name anderes suggeriert, gibt es hier mehr als bloß Brot. Es wird so ziemlich alles geboten, was rund um ein Frühstück oder eine Jause gebraucht wird. Die Palette reicht von Aufstrichen über Snacks bis zu Säften, Obst und natürlich Brot von verschiedenen Anbietern wie Felber, Geier oder auch Joseph. Geliefert wird sieben Tage die Woche, die Lieferung wird in der Früh vor der Tür abgestellt. Die Zustellung ist ab einem Lieferwert von 20 Euro kostenlos.

Noch schneller, aber begrenzt: Mjam Market

Auch Mjam, eigentlich ein Lieferdienst für Restaurants, bietet seit dem heurigen Jahr die Zustellung von Lebensmitteln an. Allerdings sind die Zustellgebiete in Wien aktuell noch sehr beschränkt, zunächst war der Dienst mit dem 6., 7. Und 15. Bezirk gestartet, seit einiger Zeit werden auch der 8., 9., 17., 18. und 19. Bezirk beliefert. Dafür verspricht der Dienst eine Zustellung innerhalb von nur 15 Minuten. Liefergebühren gibt es zunächst nicht, der Mindestbestellwert liegt bei zehn Euro. Die Angebote sind mit regulären Supermarktpreisen vergleichbar.

Direkt bei österreichischen Produzierenden

Wer keinen umfassenden Supermarkt, sondern bestimmte frische Produkte sucht, darf einen Blick auf das Angebot österreichischer Produzierender werfen. Regionale Produkte gibt es etwa beim Onlinebauernmarkt Markta, der zweimal wöchentlich liefert und alternativ auch Abholstationen in Wien anbietet. Üblicherweise wird die Bestellung 48 Stunden später zusammengestellt. Ab 45 Euro erfolgt das versandkostenfrei, ansonsten kostet die Lieferung bei einem Mindestbestellwert von 5,90 Euro 30 Euro.

Weiters bieten zahlreiche Bauernhöfe und andere Anbieter mittlerweile Gemüsekisten, in denen wöchentlich Biogemüse zu finden ist, das vor die Haustür geliefert wird. Einer der bekanntesten Anbieter ist etwa der Adamah-Biohof, der unterschiedliche Obst- und Gemüseboxen anbietet und auch weitere Bioprodukte liefert. Ausschließlich regionale Produkte bietet der Gemüseboxanbieter Bioigel, alternativ gibt es etwa die Anbieter Biogemüse Hopf und Distelfink.

Auf der Plattform "nahgenuss.at" können Nutzerinnen und Nutzer Biofleisch und Wein aus Österreich vorbestellen und sich in Paketen liefern lassen. Die Zustelltermine sind je nach Schlachtung fixiert. Durch dieses System fallen der Zwischenhändler und der Supermarkt gänzlich weg – vermittelt wird stattdessen direkt zwischen Bauern und Kunden. (Muzayen Al-Youssef, 11.7.2021)