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Immer wieder: Mark Cavendish.

Foto: REUTERS/Benoit Tessier

Carcassonne – Der Brite Mark Cavendish hat das noch vor einem Jahr als unmöglich Geltende geschafft. Der 36-jährige Sprintstar feierte am Freitag auf der 13. Etappe der Tour de France schon seinen vierten Tagessieg bei der 108. Auflage und stellte damit mit seinem insgesamt 34. Etappenerfolg den Rekord von Eddy Merckx ein. Nach 220 Kilometern von Nimes nach Carcassonne gewann Cavendish vor seinem Deceuninck-Teamkollegen Michael Mörkov, der den Sprint für ihn mustergültig vorbereitet hatte.

In der Gesamtwertung gab es keine Änderung. Vor dem 14. Abschnitt mit drei Pässen der dritthöchsten Kategorie nach Quillan am Samstag führt der Slowene Tadej Pogacar (Team UAE) weiter souverän 5:18 Minuten vor dem Kolumbianer Rigoberto Uran.

Tour de France™

Cavendish, der das Grüne Trikot des Spitzenreiters der Punktewertung des wichtigsten Radrennens trägt, hat bei zwei noch erwarteten Sprintankünften die Chance, den Belgier Merckx zu übertreffen. Vor seiner heurigen Bravourleistung war der Ex-Weltmeister zwei Jahre überhaupt sieglos gewesen. Zurückgeholt in den Deceunick-Quick-Step-Rennstall, fand der Topsprinter von der Insel Man auch dank der optimalen Sprint-Vorbereitung durch seine Kollegen auf die Erfolgsstraße zurück.

Merckx hatte als fünffacher Gesamtsieger seine Etappenerfolge bei sechs Teilnahmen zwischen 1969 und 1975 gefeiert, Cavendish gelang das bei neun Auflagen seit 2008. Zuletzt war er vor fünf Jahren bei der Tour Etappen-Erster gewesen, damals vier Mal.

"Er ist der Größte"

"Das war mein erster Versuch auf die 34. Ich kann es noch immer nicht glauben", sagte Cavendish. Mit dem heute 76-jährigen Merckx will er sich aber nicht vergleichen. "Ich denke nicht, dass ich je auf einer Stufe mit Merckx sein werde. Er ist der Größte."

Er sei am Limit gewesen, gab Cavendish nach der Fahrt bei großer Hitze zu. "Es geht auch um den Kopf. Man muss mit dem Druck umgehen können." Der Familienvater dachte bei seinem Erfolg auch an den Rad-Nachwuchs. "Wenn ich mit meinen Siegen ein Kind inspirieren kann, Radsport zu betreiben, dann bedeutet das sehr viel für mich."

Endstation für Gogl

Der Oberösterreicher Michael Gogl hat hingegen bei seiner vierten Tour-Teilnahme wie im Vorjahr aufgeben müssen. Der 27-Jährige aus dem Qhubeka-Rennstall trat am Freitag nicht mehr an. Er hatte sich während des achten Teilstücks bei einem Sturz am linken Bein verletzt. "Ich habe nach dem Sturz alles versucht und bin positiv geblieben, aber leider sagt mein Körper nein", wird Gogl in einer Mitteilung seiner Mannschaft zitiert. Der Brite Simon Yates, der Dritte des heurigen Giro d'Italia, musste nach einem Sturz ebenso aussteigen.

Bora-Teamchef Ralph Denk hat indes den von französischen Medien als fix kolportierten Abgang des dreifachen Weltmeisters Peter Sagan am Saisonende dementiert. Es gebe mit dem Management des Slowaken Gespräche über eine Verlängerung des seit 2017 laufenden Engagements. (APA, red, 9.7.2021)

Ergebnisse der Tour de France vom Freitag:

13. Etappe, Nimes – Carcassonne (220 km):

1. Mark Cavendish (GBR) Deceuninck 5:04:29 Stunden
2. Michael Mörkov (DEN) Deceuninck
3. Jasper Philipsen (BEL) Alpecin
4. Ivan Garcia (ESP) Movistar
5. Danny van Poppel (NED) Intermarche
6. Alex Aranburu (ESP) Astana
Weiter:
55. Patrick Konrad (AUT) Bora, alle gleiche Zeit
80. Lukas Pöstlberger (AUT) Bora +1:07 Min.
83. Marco Haller (AUT) Bahrain +1:13

Nicht angetreten:
Michael Gogl (AUT) Qhubeka

Gesamtwertung:

1. Tadej Pogacar (SLO) Emirates UAE 52:27:12 Std.
2. Rigoberto Uran (COL) EF +5:18 Min.
3. Jonas Vingegaard (DEN) Jumbo +5:32
4. Richard Carapaz (ECU) Ineos +5:33
5. Ben O'Connor (AUS) AG2R +5:58
6. Wilco Kelderman (NED) Bora +6:16
Weiter:
27. Patrick Konrad (AUT) +57:12
124. Lukas Pöstlberger (AUT) +2:13:13
147. Marco Haller (AUT) +2:30:47