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In Cuomos Parabel will ein zum Tode verurteilter einem Pferd das Singen beibringen.

Foto: dpa/Ralf Hirschberger

Der 2015 verstorbene New Yorker Gouverneur Mario Cuomo, berichtete die New York Times am Samstag, pflegte die Neigung der Politiker zum Denken in kurzen Zeitspannen mit einer Parabel zu veranschaulichen. Ein zum Tod Verurteilter bittet den König, ein Jahr weiterleben zu dürfen, in dem er dem Pferd des Königs das Singen beibringen werde.

Der König willigt ein, droht dem Häftling aber einen besonders grausamen Tod an, wenn er sein Versprechen nicht erfüllt. Als ein Mithäftling den Todeskandidaten fragt, warum er sich auf diesen Handel einlasse, meint dieser: "In einem Jahr passiert viel. Vielleicht stirbt der König. Vielleicht stirbt das Pferd. Vielleicht sterbe ich. Und vielleicht lernt das Pferd ja singen."

Klimschutz sicher, Mobilität first

Ob Cuomos Parabel völlig hinhaut, bleibe dahingestellt, aber es ist etwas an ihr dran, vor allem die Darstellung eines absurden Irgendwie-wird-sich’s-schon-ausgehen-Denkens. Das Klima war in den letzten 5000 Jahren noch nie so warm wie heute, der Permafrost in der Arktis schmilzt rapid ab, berichtete Geophysiker Vladimir Romanovsky vergangene Woche in der NZZ.

Daher: Klimaschutz sicher, Ökologie natürlich, aber erst einmal Mobilität first, kräftig weiterbetonieren, eine Autobahn nach der anderen und abholzen, was nur geht. Vor allem im Tirol, weil dort die Adlerrunde mit ihrem legendären Umweltschutzbewusstsein für einen zuverlässigen Gegenpol sorgt. Und, wer weiß, vielleicht lernt das Pferd ja singen. (Christoph Winder, 12.7.2021)