Sehr viel gebaut wird in Wien, beispielsweise im Nordbahnviertel (Bild).

Foto: Putschögl

Die "Konjunkturlokomotive" Wohnbau läuft weiter auf Hochtouren: Laut aktuellen Zahlen der Statistik Austria wurden im ersten Quartal 2021 bundesweit rund 19.300 Wohnungen zum Bau zugelassen, das war das höchste Ergebnis aller Vergleichsquartale seit dem Jahr 2005. Das erste Quartal des Vorjahres wurde damit gleich um 3.400 Einheiten (21 Prozent) übertroffen, und auch gegenüber den ersten Quartalen der Jahre 2019 und 2017 liegt die Zahl um drei beziehungsweise fünf Prozent höher.

Letzteres ist deshalb sehr interessant, weil das Gesamtjahr 2017 nach wie vor das absolute Rekordjahr bei den Baubewilligungen ist: Damals wurde der Bau von 83.430 Wohneinheiten genehmigt. Darauf folgte zwei Jahre später, 2019, mit rund 78.000 Einheiten die bisher höchste Zahl an Fertigstellungen. Nachmeldungen sind hier aber noch gut möglich, die Zahl kann sich also noch erhöhen. Und die in Wien durch An-, Auf- und Umbautätigkeit an bestehenden Gebäuden geschaffenen Wohneinheiten sind hier nicht dabei – ein schon lange anhaltendes Ärgernis, an dessen Behebung gearbeitet wird.

Fast kein Corona-Effekt

Zurück zu den Baubewilligungen: Da wurde im Vorjahr nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie eigentlich damit gerechnet, dass diese signifikant zurückgehen – unter anderem deshalb, weil Bauverhandlungen eine Zeitlang kaum durchgeführt werden konnten. Das erste Quartal des Vorjahres war dann mit 15.857 Einheiten auch tatsächlich eines mit eher geringer Anzahl.

Doch in den restlichen drei Quartalen 2020 kam es zu einer enormen Aufholjagd mit zweimal rund 19.500 und einmal rund 22.600 bewilligten Einheiten. Im Gesamtjahr 2020 wurden damit dann doch wieder rund 77.500 Wohnungen baubewilligt, es wurde zum drittbesten Jahr bisher.

Mehr großvolumiger Wohnbau

Und nun geht es also auf dem Vor-Corona-Niveau weiter. Allerdings verschiebt sich die Wohnbautätigkeit immer mehr in Richtung großvolumigem Wohnbau, und hier insbesondere nach Wien. Laut Statistik Austria lag der Anteil des mehrgeschoßigen Wohnbaus an der Gesamtwohnbauleistung in den Jahren 2011 bis 2015 noch bei etwa der Hälfte, in den Jahren 2016 bis 2020 stieg er aber auf 58 Prozent. Der Anteil der Einheiten in neuen Ein- und Zweifamilienwohnhäusern betrug 2020 österreichweit etwas mehr als ein Viertel. (red, 12.7.2021)