Mit 319 Terabit pro Sekunde dauert die Übertragung von 100.000 Gigabyte etwa 2,3 Sekunden.

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Nicht einmal ein Jahr ist es her, da wurde mit einer Transferrate von 178 Terabit pro Sekunde (Tb/s) ein neuer Rekord in Sachen Datenübertragung aufgestellt und die vorherige Höchstmarke von 150 Tb/s klar geschlagen. Nun ist es wieder so weit.

Forscher des japanischen National Institute of Information and Communications Technology (NICT) haben den aktuellen Höchstwert aber nicht einfach nur knapp übertroffen, sondern gleich um mehr als 79 Prozent gesteigert. Sie konnten Daten mit 319 Tb/s transferieren. Mit dieser Geschwindigkeit lässt sich eine Datenmenge von 100.000 Gigabyte in rund 2,3 Sekunden übertragen.

Vier "Glaskerne"

Das wichtigste Geheimnis dieses Erfolgs, so erklärt New Atlas, ist ein "vierkerniges" Glasfaserkabel, also eines mit vier Datensträngen statt einem. Die Signale wurden in vier Frequenzen aufgeteilt, die simultan per "Wavelength-Division Multiplexing" (WDM) übertragen wurden.

Das System teilt das Signal mittels Laser zuerst in 552 Kanäle mit verschiedenen Wellenlängen auf, über ein duales Polarisierungsmodul werden mehrere Sequenzen erzeugt, die anschließend über die vier Glasstränge verschickt werden. Insgesamt reisten die Daten über eine Distanz von 3.001 Kilometern. Alle 70 Kilometer kamen optische Verstärker zum Einsatz, ehe die Signale in einen neuen Leitungsabschnitt geführt wurden.

Keine Größenabweichung

Das "vierkernige" Glasfaserkabel weist eine weitere Besonderheit auf. Es hat genau den gleichen Durchmesser wie normale Glasfaserkabel mit einem Strang, auch unter Berücksichtigung der Schutzummantelung.

Dementsprechend sollte es in Zukunft möglich sein, sie relativ einfach in bestehende Infrastruktur zu implementieren. Genauere technische Informationen können auf der Website des NICT nachgelesen werden. (red, 14.7.2021)