In Wien wurden kostenlose PCR-Testangebote bereits flächendeckend ausgerollt.

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Weil die Infektionszahlen schneller als erwartet steigen, kündigte die Regierung am Donnerstag an, in einzelnen Bereichen bei den Corona-Regeln nachzuschärfen. Konkret soll ein Impfungseintrag im grünen Pass ab Mitte August nur mehr mit einer Vollimmunisierung möglich sein. Außerdem erhalten nur mehr Geimpfte und PCR-Getestete Zugang zur Nachtgastronomie.

Die Maßnahme für die Nachtgastro dürfte nun die Pläne, das Angebot von kostenlosen PCR-Tests bundesweit auszurollen, beschleunigen. "Wir sind schon länger in intensiven Gesprächen mit den Bundesländern über die Ausweitung von PCR-Tests", sagt eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums auf STANDARD-Anfrage. Vorbild ist das Projekt "Alles gurgelt", das in Wien schon länger im Einsatz ist und nun auch als Pilotprojekt in Oberösterreich ausgerollt wird. Eine entsprechende Ausschreibung läuft bereits, heißt es seitens des Ministeriums.

Umsetzung noch offen

Die Bundesländer sollen sich um die konkrete Umsetzung kümmern, der Bund übernimmt dann die Kosten. "Ziel ist, ein niederschwelliges PCR-Angebot anzubieten und sicherzustellen", heißt es vom Gesundheitsministerium. Entsprechende Pilotprojekte in den Bundesländern habe man bereits angeregt.

So rasch, wie die Einschränkungen für die Nachtgastro kommen, wird es mit der Umsetzung aber nicht gehen. Auf einen konkreten Zeithorizont wollte man sich im Gesundheitsministerium vorerst nicht festlegen.

Darüber hinaus gebe es für die Bundesländer aber ebenso die Möglichkeit, anderweitige PCR-Screeningprogramme durchzuführen, für die der Bund ebenfalls finanziell aufkomme, heißt es seitens des Gesundheitsministeriums. Das heißt: Man müsse nicht auf die breite Ausrollung des Gurgel-Projekts warten, sondern könne auch bestehende Laborkapazitäten ausweiten. Relevant ist das vor allem auch deshalb, weil das Gurgelprogramm vermutlich nicht in allen Regionen einfach umsetzbar sein wird.

Der Präsident der oberösterreichischen Ärztekammer, Peter Niedermoser, sprach sich indes dafür aus, Corona-Tests ab Herbst nicht mehr gratis anzubieten. "Am Ende darf es nicht so sein, dass die Gesellschaft für den Impfunwillen Einzelner aufkommen muss", sagte er zur APA. (Vanessa Gaigg, 16.7.2021)