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IOC-Boss Thomas Bach legte in Hiroshima einen Kranz nieder.

Foto: AP/Eugene Hoshiko

Tokio – Ein Gewichtheber aus Uganda nach der Ankunft verschollen, teils chaotische Szenen auf den Flughäfen und viele Neuinfektionen – der Bevölkerung im Großraum Tokio fällt es nicht leicht, den Beteuerungen zu glauben, dass die Olympischen Spiele (ab 23. Juli) nicht zu einem Superspreader-Event verkommen. 66,7 Prozent von 2000 durch Jiji Press Befragten sind überzeugt davon, dass die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung des Virus nicht ausreichend sind.

Die Zeitung Asahi Shimbun, immerhin Sponsor der Spiele, berichtete von Problemen bei der Durchsetzung der Verhaltensregeln auf Flughäfen und in Hotels. Es sei bereits eine Woche vor Beginn der Spiele offensichtlich geworden, dass die Pläne zur Trennung von Teilnehmern und der Bevölkerung "kläglich gescheitert" seien. Die Blase, in der sich die Athletinnen und Athleten sowie deren Bezugspersonen befinden sollen, sei "bereits geplatzt".

Bach unverzagt

Unbeeindruckt spult Thomas Bach sein Programm ab. Nach Niederlegung eines Kranzes an der Gedenkstätte im Friedenspark von Hiroshima anlässlich des ersten Tages des Olympischen Friedens appellierte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) an Premierminister Yoshihide Suga, im Falle einer Verbesserung der Corona-Lage in Tokio doch noch Zuschauer bei den Spielen zuzulassen.

Die Chancen stehen schlecht. Zuletzt wurden 1308 Neuinfektionen in 24 Stunden gemeldet. Der höchste Stand seit einem halben Jahr schraubte die Inzidenz allerdings auch nur auf knapp zwölf. (sid, lü, 16.7.2021)