Das geländegängige Faltrad aus Wiener Produktion wird am Sonntag in Paris präsentiert. (Werbefoto des Herstellers, Anm.)

Foto: Vello Bikes

Das Gravelbike im gefalteten Zustand. (Werbefoto des Herstellers, Anm.)

Foto: Vello Bikes

Für Touren kann das faltbare Gravelbike mit Gepäckträgern aufgerüstet werden. (Werbefoto des Herstellers, Anm.)

Foto: Stephan Doleschal / Vello

Wien/Paris – Seit 2014 bauen Valerie Wolff und Valentin Vodev in Wien moderne Falträder für den Einsatz im urbanen Umfeld. Mit ihren innovativen Vello Bikes, die anfangs mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne produziert wurden, haben die beiden bereits den Red Dot Design Award, den Österreichischen Staatspreis für Design und viele andere Preise erhalten. Mittlerweile verkauft die kleine Manufaktur rund 4.000 Fahrräder pro Jahr, wie Geschäftsführer Vodev bestätigt.

Am Sonntag stellen die Wiener auf der Pariser Fahrradmesse "Pro Days" ihre neueste Entwicklung vor: das weltweit erste faltbare Gravelbike. Es entstand aus der Praxis, wie Vodev erklärt: "Bisher haben wir uns auf Räder für die Stadt, die gut und schnell auf Asphalt laufen, konzentriert. Mit dem Gravelbike sind nun auch Runden außerhalb, auf den Kahlenberg oder in den Wienerwald problemlos möglich."

Platzsparend und sportlich

Als Basis diente das bewährte Vello-Design mit Faltmechanismen am Hinterbau und Steuerrohr. Einmal eingeübt, ist das Faltrad im Nu auf Koffergröße zerlegt und kann getragen oder auch bequem gerollt werden – laut Herstellerangabe liegt das Gewicht (ohne Pedale und E-Antrieb) bei 11,9 kg. Gefaltet hat das Gravelbike die Maße 57 cm Höhe, 79 cm Länge und 29 cm Breite – es kann somit problemlos in Öffis transportiert werden wie ein Gepäcksstück.

So einfach ist das Vello-Rad zu falten, wenn man etwas Übung darin hat. (Video des Herstellers)
VELLO bike

Beim Gravelbike aus klassischem Chrom-Molybdän-Stahl wurden im Unterschied zu bisherigen Modellen deutlich breitere 2-Zoll-Reifen, die eben auch auf Schotter und unbefestigten Wegen Traktion versprechen, verbaut. Zudem schmückt ein typischer Gravellenker das Cockpit, in den die Schalthebel für die 10-Gang-Schaltung integriert sind. Gestoppt wird das Gefährt von hydraulischen Scheibenbremsen.

Zudem weist das Gravelbike Befestigungsmöglichkeiten für Zubehör wie Front- und Heckgepäckträger oder auch Schutzbleche auf. Damit wird das Faltrad zum Tourenvehikel, falls man weitere Ausritte plant, die Gepäck erfordern.

E-Gravelbike soll im Herbst folgen

Im Herbst, verrät Vello-Geschäftsführer Vodev, wird die E-Version des Gravelbikes auf der Eurobike in Friedrichshafen vorgestellt. Es wird wie bisherige Vello-Modelle mit einem Zehus-Antrieb ausgestattet, der in der Hinternabe sitzt. Anders als herkömmliche Pedelec-Antriebe ist jener von Zehus deutlich kleiner, hat dafür aber den Vorteil, sich während der Fahrt wieder aufzuladen.

Man aktiviert die Unterstützung nicht per Knopfdruck, sondern muss während der Fahrt dreimal rückwärts treten. Dadurch schaltet der Motor zu. Die Kontrolle des Akkustandes und der Unterstützungsmodi erfolgt dank Bluetooth via Handy. Die Reichweite wird – je nach Unterstützungsmodus – mit 30 bis 50 Kilometern angegeben. Erweitert werden kann sie mittels Rekuperation durch das integrierte Kinetic Energy Recovery System (K.E.R.S.). Beim Bergabfahren oder wenn man beim Rollen nach hinten tritt, gewinnt dieses System Energie zurück und lädt den Akku während der Fahrt wieder etwas auf.

Vorerst gilt es aber selbst zu pedalieren, wenn man sich für ein Gravelbike der Marke Vello entscheidet. Der Verkaufspreis der unmotorisierten Variante liegt laut Herstellerangabe bei voraussichtlich 2.290 Euro.

Disclaimer

Und noch kurz abschließend in eigener Sache: Nein, das ist keine bezahlte Werbung, dafür floss kein Geld, keine Sachleistung oder Ähnliches. Das ist nur eine Radlkolumne, die ein neues Produkt "made in Austria" vorstellt, das dieser Tage auf einer internationalen Messe präsentiert wird. (ars, 18.7.2021)