Berlin – Deutsche Zeitungsverleger und Gewerkschaften haben die tariflichen Vereinbarungen verlängert, die sie 2020 unter dem Eindruck der Coronakrise abgeschlossen hatten. Bis zum Jahresende gilt für rund 12.000 Journalistinnen und Journalisten in Deutschland ein Tarifvertrag mit dem Ziel der Beschäftigungssicherung.

Das teilten der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) unabhängig voneinander mit. Auch die Gewerkschaft dju in ver.di war an den Verhandlungen beteiligt.

Die jetzt abgeschlossene Vereinbarung sieht vor, dass Redakteure bei Tageszeitungen für ihre besonderen Leistungen in der Coronakrise drei zusätzliche freie Tage erhalten, wie der DJV erläuterte. Teilzeitbeschäftigte werden anteilig berücksichtigt. Die arbeitnehmerähnlichen Freien haben Anspruch auf eine Ausgleichszahlung bei coronabedingten Mindereinnahmen in Höhe von bis zu einem durchschnittlichen Monatshonorar aus dem Vor-Coronazeitraum.

Weihnachtsgeld kann gekürzt werden

Bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist es den geltenden Verträgen zufolge möglich, das Weihnachtsgeld ganz oder teilweise zu kürzen. Das soll helfen, mögliche Kündigungen zu verhindern. Das zweite Jahr in Folge wird es keine Tariferhöhungen geben. Nach DJV-Angaben laufen Gehalts- und Manteltarifverträge bis Jahresende weiter. Dem Tarifergebnis muss die Große Tarifkommission des DJV noch zustimmen.

"Ich begrüße diese Übereinkunft nachdrücklich", erklärte der Verhandlungsführer des BDZV, Georg Wallraf. "Wir schaffen damit in einer wirtschaftlich schwierigen Situation gemeinsam Planungssicherheit für die Unternehmen und für die Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen."

BDZV und DJV kamen überein, dass im Herbst Gespräche für einen neuen Gehaltstarifvertrag ab 2022 beginnen sollen. "Dieses Ergebnis ist ein Stück Wertschätzung für die gute und herausfordernde Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen in der Corona-Pandemie und dient der Arbeitsplatzsicherheit", so DJV-Verhandlungsführerin Ella Wassink. (APA/dpa, 20.7.2021)