Bild nicht mehr verfügbar.

1995 trafen sich Queen Elisabeth und der damalige US-Präsident Bill Clinton im Buckingham Palace in London.

Foto: Reuters

Wenn Staatsarchive geöffnet werden, reiben sich die Historiker in Vorfreude auf wichtige politische Erkenntnisse die Hände. Für Freunde und Freundinnen der chronikalen Anekdote ist aber auch oft Feines dabei.

In London war es wieder einmal so weit, berichtet der Guardian, da wurden zuvor gesperrte Dokumente freigegeben. Ihnen ist zu entnehmen, dass US-Präsident Bill Clinton und Gattin Hillary – die spätere Außenministerin – bei ihrem Besuch in Großbritannien 1997 Königin Elizabeth II einen Korb gaben: Statt deren Einladung zum Tee anzunehmen, wollten sie lieber shoppen und indisch essen gehen. Es sollte "Spaß" und nebenbei auch "photogenic" sein. Ein paar britische Vorschläge – wie Computerspielen mit Kindern – waren den Clintons aber dann doch zu lustig.

In der Downing Street 10 besuchte Clinton den "Cabinet Room", in dem 1969 US-Präsident Richard Nixon beim Teetrinken – vielleicht wollte Clinton ja deshalb keinen bei der Queen – ein Tintenfass umstieß, dessen Inhalt sich über seine Hände und den Tisch ergoss. Worauf Kabinettssekretär Burke Trend prompt ein Kännchen mit Obers über seine Hose schüttete: Ob im Schock oder aus Solidarität, blieb offen, schrieb der damalige Schatzkanzler Roy Jenkins später, jedenfalls schrammte die Szene am Slapstick. Nixon bzw. seine schwarzen Pfoten wurden mit mäßigem Erfolg mit Bimsstein bearbeitet. Das Schicksal von Trends Hose verschweigt der Chronist. (Gudrun Harrer, 21.7.2021)