Österreichs Wirtschaft hat in diesem Jahr wieder Fahrt aufgenommen.

Foto: imago images/Rolf Poss

Unterm Strich hat die österreichische Wirtschaft den Corona-Schock des Vorjahrs gut verdaut und befindet sich wieder auf Wachstumskurs. Das geht aus der mittelfristigen Konjunkturprognose des Instituts für höhere Studien (IHS) hervor. Demnach soll nach zwei Jahren mit kräftigem Wachstum, getrieben durch Nachholeffekte, sich die Lage wieder auf Vorkrisenniveau einpendeln. Im Durchschnitt soll das heimische BIP von heuer bis 2025 um 2,5 Prozent pro Jahr wachsen.


Nach dem massiven Einbruch im Vorjahr von minus 6,3 Prozent wegen der Corona-Pandemie ist die Konjunktur heuer wieder in Schwung gekommen. Diese soll in einer kräftigen Erholung in den Jahren 2021 (3,4 Prozent) und 2022 (4,5 Prozent) münden. Treiber ist die Binnenkonjunktur: Der private Konsum soll heuer und im nächsten Jahr zwischen vier und fünf Prozent zulegen, nachdem er im Vorjahr durch die Lockdowns schwere Einbrüche erlitten hatte. Die Folge war eine hochgeschnellte Sparquote, die sich heuer wieder auf einem üblichen Niveau von 7,5 bis acht Prozent einpendeln sollte. Auch die Einkommenssituation der Haushalte sei relativ solide. "Dann können sie auch wieder mehr konsumieren", folgert der Konjunkturexperte des IHS, Helmut Hofer.

Nach dem massiven Einbruch im Vorjahr von minus 6,3 Prozent wegen der Corona-Pandemie ist die Konjunktur heuer wieder in Schwung gekommen. Diese soll in einer kräftigen Erholung in den Jahren 2021 (3,4 Prozent) und 2022 (4,5 Prozent) münden. Treiber ist die Binnenkonjunktur: Der private Konsum soll heuer und im nächsten Jahr zwischen vier und fünf Prozent zulegen, nachdem er im Vorjahr durch die Lockdowns schwere Einbrüche erlitten hatte. Die Folge war eine hochgeschnellte Sparquote, die sich heuer wieder auf einem üblichen Niveau von 7,5 bis acht Prozent einpendeln sollte. Auch die Einkommenssituation der Haushalte sei relativ solide. "Dann können sie auch wieder mehr konsumieren", folgert der Konjunkturexperte des IHS, Helmut Hofer.

Aufholeffekte tragen Erholung

Die Aufholeffekte werden laut Hofer die Wirtschaft bis zum nächsten Jahr prägen, danach werde Österreich wieder auf normales Wachstum wie vor der Krise von etwa 1,5 Prozent zurückkehren. Die hohen Inflationsraten sind Hofer zufolge nur vorübergehend und sollen sich bei knapp über zwei Prozent einpendeln. Auch die hohen Rohstoffpreise und die Lieferverzögerungen in der globalen Warenwirtschaft seien nur kurzfristiger Natur.

Anders der Jobmarkt, der erst gegen Ende des fünfjährigen Prognosezeitraums wieder das Vorkrisenniveau mit einer Arbeitslosenquote von etwa 7,5 Prozent erreichen soll. Aber schon heuer ist ein deutlicher Rückgang von 9,9 Prozent auf 8,4 Prozent zu erwarten. Ein zunehmendes Problem werden Hofer zufolge jedoch der Fachkräftemangel und die sogenannte Missmatch-Arbeitslosigkeit zunehmen. Dies ist der Fall, wenn Unternehmen Arbeitskräfte mit anderen Qualifikationen suchen, als diese aufweisen. "Dieser Trend könnte sich noch verstärken", sagt Hofer. Die zusätzlichen Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik würden diesem Problem aber entgegenwirken.

Kein Sparpaket nötig

"Man braucht kein großes Konsolidierungsprogramm, um wieder auf einen nachhaltigen Budgetkurs zu kommen", sagt Hofer, stellt aber im Nachsatz klar: "Man muss wieder zu einer normalen Budgetierung zurückkehren." In der Krise habe Österreich von seiner guten budgetären Ausgangsposition profitiert, erinnert Hofer, dorthin sollte man auch wieder zurückkehren.

Nach einem Defizit von 7,4 Prozent des BIP im laufenden Jahr sollte sich das Minus bis 2025 auf 1,2 Prozent des BIP verringern. In dieser Vorschau sei die von der Regierung angekündigte ökosoziale Steuerreform und die geplante Senkung der Besteuerung des Faktors Arbeit nicht berücksichtigt. "Das muss natürlich finanziert werden", gibt Hofer zu bedenken.

Ausgabenseitig gelte es, die Staatsausgaben in produktionserhöhende Bereiche wie Forschung und Entwicklung zu lenken sowie Sparpotenziale zu nutzen. Mit Blick auf die demografische Entwicklung fügt Hofer hinzu, dass man eine Reform im Pensionsbereich brauchen werde.

Atypische Krise

Welche Risiken die Prognose des IHS gefährden könnten? Hofer nennt ein weiteres Aufflammen der Pandemie mit neuerlichen Einschränkungen. Zudem sieht er in den staatlichen Hilfen mögliche Problemquellen: Werden diese zu schnell zurückgefahren, bestehe das Risiko einer Pleitewelle. Zu lange Hilfen, etwa bei der Kurzarbeit, können zu Strukturverkrustungen führen, die Wachstum dämpfen.

Rückblickend habe sich die Corona-Krise als "atypische Wirtschaftskrise" erwiesen, da diesmal der private Konsum eingebrochen sei, der sonst Stütze in Krisenzeiten sei. Dafür hätten sich die Sachgüterproduktion und die Industrie Hofer zufolge schnell auf die Krise eingestellt und diese gut überdauert. (Alexander Hahn, 21.7.2021)