Schlossherr Ulrich Goëss-Enzenberg (links) führte Johann-Philipp Spiegelfeld durch sein Anwesen.

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Wollten Sie schon immer einmal wissen, wie es sich als aktuelles Adelsgeschlecht auf diversen Schlössern in Österreich lebt? Ich auch nicht, aber das hält den ORF nicht davon ab, eine ganze Serie drumherum zu drehen.

In Herrschaftszeiten – Johann-Philipps Schlossbesuche ist der Name Programm. Moderator, AUA-Pilot und selbst Angehöriger des Adelsgeschlechts, Johann-Philipp Spiegelfeld, besucht in dieser neuen Reihe Schlösser und ihre Besitzer in Österreich. Dort verbringt er zwei Tage und erfährt dabei allerhand über den Alltag der Reichen und Schönen, die Arbeit hinter einem Schlossbesitz und, so wird es zumindest angekündigt, das ein oder andere Private.

Schöne Aussicht

"Erste Nacht ist hier", sagt Ulrich Goëss-Enzenberg, Besitzer von Schloss Tratzberg, als er Spiegelfeld einlässt – und zeigt dabei auf das rote Hundebett im Eingangsbereich seines Schlosses. Natürlich nur ein Scherz, von diesen holprigen Versuchen, Lockerheit in die Thematik zu bringen, warten aber einige auf die Zuschauerinnen und Zuschauer. So auch bei der Vorstellung der beiden Töchter Goëss-Enzenbergs, die Spiegelfeld mit "Das ist schon eine wunderschöne Aussicht" kommentiert. Was er genau damit meint, bleibt sein Geheimnis.

Mein persönliches Highlight: Der Schlossherr fragt den Moderator, ob er von den Habsburgern abstamme. Warum? Na, weil er eine Habsburger-Nase habe. "Das ist die Spiegelfeld-Nase. Die wird im Iran gerne kopiert."

Die Bilder sind zugegebenermaßen schick anzuschauen, und die plötzlichen Wechsel zwischen Pop- und Mittelaltermusik sind, wie das gesamte Konzept, unfreiwillig komisch. Empfehlung! (Thorben Pollerhof, 21.7.2021)