Die Politik steht trotz Aufschwung noch einigen Baustellen gegenüber.

Foto: APA/Klaus-Dietmar Gabbert

Die mittelfristige Konjunkturprognose des Instituts für Höhere Studien (IHS) gibt Anlass zur Zuversicht. Mit einem durchschnittlichen Wachstum von 2,5 Prozent pro Jahr bis 2025 dürfte der Corona-Schock für die Wirtschaft fast überwunden sein, auch die Arbeitslosigkeit sinkt wieder. Also alles eitel Wonne? Keineswegs. Es bestehen noch einige Problemfelder, die durch die Pandemie geschaffen wurden. Diese sollte die Politik im Aufschwung auch anpacken.

So besteht etwa bei vielen jungen Menschen in der Ausbildung dringender Handlungsbedarf, besonders wenn sie knapp vor dem Eintritt ins Erwerbsleben stehen. Die eineinhalb Jahre Pandemie haben bei dieser Gruppe Bildungslücken hinterlassen – ein negativer Effekt, der, wie auch IHS-Ökonom Helmut Hofer betont, für die Betroffenen noch lange nachwirken kann. Besonders im Bereich der Niedrigqualifizierten verortet er grobe Kompetenzprobleme.

Hofer ruft zu Recht nach verstärkter Aufbauarbeit für diese Bevölkerungsgruppe. Förderung von Weiterbildung und gezielte Programme, um diese Jugendlichen im Arbeitsmarkt zu verankern, sind geboten – zumal es sich dabei um eine lohnende Investition in die Zukunft handelt. Es darf nicht dazu kommen, dass viele junge Menschen unverschuldet wegen mutmaßlicher Bildungslücken stigmatisiert werden und als verlorene Generation aus der Corona-Zeit herausgehen. (Alexander Hahn, 21.7.2021)