Israel reagiert Insidern zufolge auf die mutmaßliche Spionage-Affäre rund um die von der heimischen Firma NSO verkaufte Spähsoftware Pegasus mit eigenen Untersuchungen. Es sei eine Taskforce aus verschiedenen Ministerien eingesetzt worden, sagten zwei mit den Vorgängen vertraute Personen am Mittwoch in Israel.

Sicherheitsrat führt an

Die Gruppe umfasse hochrangige Vertreter des Verteidigungsministeriums und der Geheimdienste sowie Diplomaten. Ein der Insider erklärte, das Team werde vom Nationalen Sicherheitsrat geleitet, der direkt Ministerpräsident Naftali Bennett unterstellt ist. Ziel der Untersuchung sei, die Vorgänge zu ergründen. Neue Exportbeschränkungen für die Spähsoftware seien dagegen unwahrscheinlich.

Der Programm-Hersteller NSO erklärte zu der von den Insidern geschilderten Einsetzung einer Taskforce, das Unternehmen begrüße jede Entscheidung der israelischen Regierung. Man sei davon überzeugt, dass das eigene Vorgehen tadellos sei. Zuvor hatte die Firma erklärt, das Pegasus-Programm sei allein für den Einsatz von Geheimdiensten und der Polizei im Kampf gegen Terrorismus und Kriminalität gedacht. Am Sonntag hatten dagegen 17 Medienorganisationen berichtet, dass Pegasus dazu genutzt worden sei, um Journalisten, Regierungsvertreter und Menschenrechtler auszuspionieren.

Wie die französische Zeitung "Le Monde" meldete, steht auf einer Liste von potenziellen Abhörzielen auch eine Handy-Nummer von Präsident Emmanuel Macron (Reuters,22.07.2021)