Foto: Karo Pernegger

Vor zwei Jahren haben wir die alte Ölheizung rausgerissen. Endlich. Die 3000 Liter Heizöl, die noch in den Tanks waren, haben wir abgesaugt, gefiltert und dem Nachbarn geschenkt. Noch am gleichen Tag kümmerte ich mich darum, eine Entsorgungsfirma zu finden, die sich der Stahltanks annimmt. Ich habe Fotos geschickt, alles genau beschrieben und Kostenvoranschläge erbeten. Nur bei einem Angebot blickte ich halbwegs durch, was mich das am Ende kosten wird. Also hab ich dort um einen Termin gebeten – noch im Sommer, damit ich ein paar Tage nach der Demontage gescheit durchlüften kann.

Einen Termin bekam ich nie. Immer wieder wurde ich vertröstet. Dann kam der Winter. Vergangenes Jahr dasselbe Spiel. Bis zum Winter. Unlängst, ich war grad unterwegs, läutete das Telefon. Ein Mitarbeiter der beauftragten Firma rief an, er sei in einer Stunde da. Erst wollte ich ihm eingewachsene Zehennägel wünschen, fasste mich aber und dachte, bevor ich noch länger warte ...

Stinkende Rauchwolke

Er war allein. Werkzeug, um Stahltanks zu entfernen, hatte er nicht dabei. Also wusch er die Tanks nur – bereitete sie vor. Eine Woche später kamen zwei andere Männer. Mit einem Schneidbrenner zerlegten sie die Tanks und trugen die Teile aus dem Keller. Eingewachsene Zehennägel waren dabei übrigens das Geringste, was sie ihrem Kollegen wünschten. Er wusch die Tanks nämlich nicht sauber aus, und im ganzen Keller war eine einzige graue, stinkende Rauchwolke. Abbrechen wollten sie aber nimmer, weil sonst dauert es gach wieder zwei Jahre.

Inzwischen ist der Rauch verzogen, der Keller gereinigt, und meine Frau hat endlich einen Abstellraum für die Sachen, die man auf gar keinen Fall wegschmeißen darf – die sie aber schon Jahrzehnte nicht mehr angegriffen hat. Ja, er ist schon bis zur Decke zugeräumt. (Guido Gluschitsch, 23.07.2021)