Das Dorf Griegos liegt in der Sierra de Albarracin in Aragon.

Foto: Getty Images/iStockphoto

Das Beispiel des italienischen Dorfes Biccari macht offenbar Schule: Wie berichtet, bot man dort Zuzüglern Häuser ab einem Euro an, um das Aussterben der kleinen Ortschaft in Apulien zu verhindern. Der Erfolg war überwältigend.

Nun also Griegos in Spanien. Dort haben die Dorfältesten eine ähnliche Kampagne gestartet und über die sozialen Medien kommuniziert. Man suche nach Menschen, die sich in dem Dörfchen in der Sierra de Albarracin, am Fuße der Kalksteinplattform Muela de San Juan, niederlassen wollen, bevorzugt Familien.

Familien bevorzugt

Denn unter den 138 Einwohnerinnen und Einwohnern sind nur neun Kinder im schulpflichtigen Alter. So soll verhindert werden, dass die kleine Dorfschule geschlossen wird, wie es bei The Olive Press heißt. Die Gemeinde verspricht Neuankömmlingen eine von drei Mietwohnungen sowie Jobs im Rathaus oder im lokalen Restaurant. Die ersten drei Monate sollen sie zudem mietfrei wohnen, anschließend werden monatlich nur 225 Euro für die Wohnung fällig. Wobei für jedes Kind noch einmal 50 Euro von der Miete abgezogen werden.

Über 3.000 Bewerbungen aus der ganzen Welt soll es schon geben, berichtet The Olive Press – aus Spanien, Lateinamerika, Kroatien ... zwei Familien seien bereits ausgewählt worden, verlautbarte das Dörfchen auf seiner Facebook-Seite.

Harte Winter

Aber vielleicht besteht noch eine Chance. Denn wie bei Reisereporter.de nachzulesen ist, sollten die Bewerberinnen und Bewerber auf das vorbereitet sein, was sie in Griegos vorfinden: Neben Kiefernwäldchen, klarem Quellwasser und wunderschönen Schmetterlingen erwartet sie nämlich auch ein langer, harter Winter. Das gefällt möglicherweise nicht jedem potenziellen Zuzügler.

Denn Griegos befindet sich 1.601 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit der zweithöchste Ort in ganz Spanien. Und der kälteste: mit Temperaturen, die im Winter bis unter minus 15 Grad Celsius fallen und auch im Sommer bisweilen unter dem Gefrierpunkt liegen. (red, 23.7.2021)