Fotograf F. C. Gundlach bei der Verleihung des Henri Nannen Preises 2017.

Foto: imago / Future Image / gbrci

Hamburg – Der deutsche Modefotograf und Sammler F. C. Gundlach ist im Alter von 95 Jahren verstorben. Dies bestätigte eine Sprecherin der Elbschloss Residenz, wo Gundlach zuletzt wohnte. Der in Hessen geborene Franz Christian Gundlach zählte zu den bedeutendsten Modefotografen der Nachkriegszeit. Er fotografierte zahlreiche Stars wie Cary Grant, Romy Schneider oder Zarah Leander. Und setzte die Mode auf seinen Bildern gekonnt für Zeitschriften wie "Film und Frau" oder "Brigitte" in Szene.

Gundlach lernte sein Handwerk auf einer privaten Fotografieschule in Kassel und arbeitete als Assistent, später war er als freischaffender Fotograf tätig. Zu Beginn waren seine Bilder bestimmt durch die Metropole Paris, später wandte er sich vom Schwarzweiß-Realismus ab und wurde zum Star der westdeutschen Modefotografie. "Um Karriere zu machen, bedarf es dreier Dinge: Talent, Fleiß und Fortune. Ich habe auch viel Glück gehabt", sagte er einmal.

Ikonische Modefotografie: Brigitte Bauer im Op Art-Badeanzug von Sinz, Vouliagmeni/Griechenland, 1966
Foto: F.C. Gundlach

Sammler und Ausstellungsmacher

Ende der 1960er Jahre gründete Gundlach in Hamburg das Dienstleistungsunternehmen Professional Photo Service (PPS). Später eröffnete er die PPS-Galerie F.C. Gundlach, und damit die erste reine Fotogalerie in Deutschland. Dort zeigte er internationale Fotostars wie Irving Penn, Richard Avedon, Robert Mapplethorpe oder Nan Goldin.

Seine Firma verkaufte er Anfang der 1990er Jahre und avancierte zum leidenschaftlichen Sammler und Ausstellungsmacher. 2000 übertrug er seine umfangreiche Sammlung in eine Stiftung, die als Dauerleihgabe in dem von ihm gegründeten Haus der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen ihre Heimat fand.

Anlässlich seines 95. Geburtstag eröffnete seine Stiftung erst am 18. Juli die Ausstellung "F.C. Gundlach at Work" in der Elbschloss Residenz Hamburg. (red, dpa, 25.7.2021)