Foto: Schneider/gymnasm

Augsburg – Der deutsche Unterhaltungskünstler Helge Schneider brach am Freitagabend in Augsburg ein Konzert ab, weil er sich über die Gastronomiemitarbeiterinnen und -mitarbeiter ärgerte, die währenddessen servierten. "Ich muss sagen, das geht mir ziemlich auf den Sack. Ich habe keine Lust mehr", verkündete er und verließ einfach die Bühne. "Also ich breche die Strandkorbkonzerte an dieser Stelle ab. Es tut mir sehr leid. Vielleicht könnt ihr euer Geld wiederkriegen."

"Das macht wirklich keinen Spaß. Man kriegt keinerlei Kontakt zum Publikum. Hier laufen auch andauernd Leute rum. (…) Bitte habt Verständnis dafür: Ich als Künstler kann unter diesen Umständen überhaupt nichts mehr machen." In dem Youtube-Video des Konzerts sagte Schneider auch: "Das System ist einfach fadenscheinig und dumm."

Bei dem Festival "Strandkorb Open Air" sitzt das Publikum in Strandkörben, die den Gästen zugeordnet werden, um Abstand zu anderen einzuhalten. Als weitere Maßnahme können Getränke und Speisen nur direkt an die Körbe bestellt werden. Deshalb muss sich das Servicepersonal während des Konzerts auch zwischen den einzelnen Sitzgelegenheiten bewegen.

Für Gerechtigkeit und Frieden

"Massive Störungen seitens der Gastronomie"

Am Samstag erklärte der Musiker dann sein Verhalten auf Twitter: "Ich habe es abgebrochen aufgrund massiver Störungen seitens der Gastronomie, die ihre Mitarbeiter immer an der Bühne vorbeischickten, um das Publikum mit Getränken zu versorgen." Er habe sich abgelenkt und gestört gefühlt und erst danach erfahren, dass diese Menschen die Gäste bedienten.

Weiters schrieb er: "Ich muss ehrlich sein. Ich will kein Scheißkonzert geben. Und ich spule auch nicht einfach nur ab. Sondern ich erfinde während des Konzerts auch Sachen. Ich will ja auch Leute begeistern." Und bedankte sich bei denjenigen, die seine Entscheidung respektiert hätten. Ob der 65-Jährige seinen Auftritt in Augsburg nachholen wird, blieb zunächst unklar. Eigentlich sollen im Sommer weitere Strandkorbkonzerte in fünf bayerischen Städten stattfinden. (red, 25.7.2021)