Neben Paddle-Boards finden sich auch Wintersportartikel im Angebot von Coolsnow.

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Eigentlich wirkt die Website Coolsnow.at relativ seriös, diverse Sommer- und vor allem Wintersportprodukte werden hier zu vergleichsweise günstigen Preisen angeboten, es wird sogar von einer Partnerschaft mit dem WWF geschrieben. Doch nun warnt die Arbeiterkammer (AK) Kärnten, dass es zuletzt verstärkt zu Beschwerden gegenüber Coolsnow gekommen sei – einige Kunden dürften also schlechte Erfahrungen mit dem Onlinehändler gemacht haben.

"Mehrere Konsumenten haben sich bereits an uns gewandt, weil sie im Onlineshop Coolsnow.at Paddle-Boards oder dafür nötiges Zubehör und Surfbekleidung bestellt haben. In einigen Fällen wurden die bereits bezahlten Produkte unvollständig geliefert, und die Qualität war minder", sagt AK-Konsumentenschützer Herwig Höfferer: "Rücktritt oder Reklamation erweist sich obendrein als schwierig, da das Kundenservice nicht oder nur schleppend auf Interventionsschreiben reagiert."

Coolsnow hat der Website zufolge seinen Hauptsitz in Dänemark und soll von einem gewissen Anders Larsen gegründet worden sein. Neben einer Adresse wird im Footer der Website auch eine Umsatzsteuernummer angeführt. Zwar gibt es einen Menüpunkt für Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB), ein Impressum sucht man aber vergebens. Mangels Pressebereichs und Impressum hat DER STANDARD die Betreiber der Website über die Support-Mailadresse um Stellungnahme gebeten – bisher aber nur eine automatisierte Antwort erhalten, dass man sich bald um das Anliegen kümmern werde.

Warnung vor Fake-Onlineshops

Die AK Kärnten nimmt diesen Fall zum Anlass, um erneut vor qualitativ minderwertigen oder gar betrügerischen Onlineshops zu warnen. "Generell sollten Konsumenten beim Onlineshoppen immer darauf achten, dass die besuchte Homepage mit dem Gütesiegel 'Trusted Shops' gekennzeichnet ist. Sind außerdem die Kundenbewertungen schlecht oder liegen noch keine Rückmeldungen vor, ist es am sichersten, bei anderen Händlern einzukaufen", sagt Höfferer: "Andernfalls setzt man sich dem Risiko aus, sensible Daten wie zum Beispiel Adresse oder Kreditkartennummer und damit Geld zu verlieren."

Einige formale Kriterien deuten zudem darauf hin, dass es eventuell nicht seriös zugeht. Wenn etwa keine AGB zu finden sind, gibt es auch keine Belehrung über das Rücktrittsrecht. Bei einer Website ohne Impressum können Konsumenten zudem davon ausgehen, dass es sich um Betrug handelt, heißt es weiter. Das Gleiche gilt für Unternehmen ohne Anschrift, ohne Firmenbuchnummer und ohne Umsatzsteueridentifikationsnummer – denn diese darf es rein rechtlich gar nicht geben. (stm, 26.7.2021)