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Abgeblasen ist die geplante Fusion zwischen Willis Tower Watson und Aon.

Foto: AP / M. Spencer Green

München – Die US-Versicherungsmakler Aon und Willis Towers Watson haben ihre milliardenschweren Fusionspläne begraben. Man habe sich angesichts des Widerstands der US-Wettbewerbshüter entschlossen, die im Frühjahr 2020 geschlossene Vereinbarung zu lösen, erklärte Aon am Montag. "Wir sind in den Gesprächen mit dem US-Justizministerium in eine Sackgasse geraten", sagte Aon-Chef Greg Case.

Sorge vor Kartell

Das für Kartellfälle zuständige Ministerium hatte argumentiert, der Zusammenschluss könnte die Konkurrenz vermindern und damit zu höheren Preisen führen. Willis Towers Watson hat nun Anspruch auf die für diesen Fall vereinbarte Abstandszahlung über eine Milliarde Dollar (850 Millionen Euro). Aon und Willis Towers Watson hätten mit der 30 Milliarden Dollar schweren Übernahme den weltgrößten Makler Marsh McLennan überholen können.

Von der EU hatten Aon und Willis Towers Watson unter Auflagen bereits grünes Licht für die Übernahme erhalten. Die von London aus gesteuerte Aon hatte eingewilligt, großes Teile des Europageschäfts von Willis an den Konkurrenten Arthur J. Gallagher zu verkaufen. "Die Zugeständnisse stärken die Fähigkeiten von Gallagher als Makler von Rückversicherungen und Industrierisiken", erklärte die EU-Kommission kürzlich. (APA, 26.7.2021)