Entstehen Cluster in Kindergärten und Schulen, werden diese in die Familien getragen.

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Die Impfpflicht wird endlich breit diskutiert, am Sonntag hat sich auch die Vorsitzende der Bioethikkommission, Christiane Druml, positiv dazu geäußert. Ausdrücklich genannt für eine mögliche Impfpflicht hat sie Pädagoginnen und Lehrer. Und das ist gut so.

Es mag sein, dass manche Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, nur ihre eigene Gesundheit gefährden. Aber Lehrerinnen und Lehrer, Pädagoginnen und Pädagogen gehören definitiv nicht zu dieser Gruppe. Sie unterrichten und betreuen Kinder, die noch nicht geimpft werden können – und entscheiden deshalb nicht nur für sich allein. Hier besteht eine Schutzpflicht gegenüber den ihnen Anvertrauten, deren Gesundheit sie mit ihrer Impfweigerung wissentlich gefährden. Das Argument, dass Kinder keinen schweren Verlauf zu befürchten haben, zählt nicht. Zwar passiert das nur selten, doch es gibt diese Fälle, ebenso wie Spätfolgen, Long Covid oder das neue Krankheitsbild PIMS, eine überschießende Immunreaktion Wochen nach einer Covid-Erkrankung. Deshalb muss jede Infektion, die verhindert werden kann, auch verhindert werden.

Dazu kommt die gesellschaftliche Verantwortung. Entstehen Cluster in Kindergärten und Schulen, werden diese in die Familien getragen. Ältere und Personen, die nicht geimpft werden können, werden unnötig gefährdet. Es ist, wie Frau Druml sagt: Jede Person trägt Verantwortung für ihre Mitmenschen. Deshalb hört die Freiheit des Einzelnen dort auf, wo sie die Freiheit von anderen gefährdet. Und wenn sich Lehrpersonal nicht impfen lässt, gefährdet das die Gesellschaft. (Pia Kruckenhauser, 26.7.2021)