Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft appellieren an die künftige ORF-Generaldirektion, die Wissenschaftsberichterstattung in den ORF-Angeboten weiter auszubauen.

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Wien – Mit einem Appell an die künftige ORF-Generaldirektion haben sich am Dienstag Vertreter der Wissenschaft im Vorfeld der ORF-Wahl in einem Offenen Brief zu Wort gemeldet. So sei "die eigenständige und qualitativ hochwertige Wissenschaftsberichterstattung in den ORF-Angeboten weiter auszubauen und mit deutlich mehr Ressourcen auszustatten". Neben attraktiven Sendeplätzen brauche "es auch in Zukunft abwechslungsreiche Formate für unterschiedlichste Zielgruppen".

Der ORF mit seinem öffentlich-rechtlichen Auftrag nehme bei der Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse eine Schlüsselrolle für Österreichs Universitäten, Hochschulen, Forschungsstätten und Forschungsförderer ein. Die Wissenschaftsberichterstattung im ORF decke nicht nur ein wachsendes Informationsbedürfnis der Bevölkerung ab, sondern stärke das Vertrauen in die Wissenschaft insgesamt. "Wie groß das Bedürfnis nach glaubwürdigen, faktenbasierten Informationen ist, hat uns nicht zuletzt die Coronapandemie vor Augen geführt", heißt es weiter.

Unterzeichnet haben den Appell Vertreter der Christian Doppler Forschungsgesellschaft, Fachhochschulkonferenz, Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, Institute of Science and Technology Austria, Ludwig Boltzmann Gesellschaft, Österreichische Universitätenkonferenz, Österreichischer Wissenschaftsrat sowie die Wissenschaftsforscherin Helga Nowotny.

Forderungskatalog von IG Autorinnen Autoren

Die IG Autorinnen Autoren skizzierte ihre Vorstellung vom ORF der Zukunft bereits vergangene Woche. Kritisch sieht deren Geschäftsführer Gerhard Ruiss einen Rückbau der redaktionellen Eigenleistungen in den Regionalprogrammen von Ö1 und ebenso in den Hauptprogrammen in den Bereichen Kunst und Kultur. "Natürlich kosten Kunst- und Kulturprogramme Geld und bringen es auf keine Werbeeinnahmen, genau dafür gibt es aber auch die Gebührenfinanzierung des ORF", schrieb Ruiss.

Die IG Autorinnen und Autoren fordert eine Bestandsgarantie für Ö1 und dessen redaktionellen Eigenleistungen, Kunst- und Kultur-Redakteure für alle Bundesländer und Sender, Kunst- und Kulturinformation in allen Nachrichtensendungen sowie Eigenproduktionen auf allen künstlerischen Gebieten. ORF III müsse zu einem umfassend eigenständigen Kunst-, Kultur- und Informationssender ausgebaut und Kulturinstitutionen als auch die Freie Szene stärker in Programmproduktion und Berichterstattung einbezogen werden. (red, APA, 27.7.2021)