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In Gaza starben 255, in Israel 13 Menschen bei dem Konflikt im Mai dieses Jahres.

Foto: AP/Hatem Moussa

Gaza / Tel Aviv – Beim jüngsten bewaffneten Gaza-Konflikt im Mai hat es nach Einschätzung der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) auf beiden Seiten Verletzungen des Kriegsrechts gegeben. Sowohl auf Seiten Israels als auch der militanten Palästinenser handle es sich offenbar um Kriegsverbrechen, teilte die Organisation am Dienstag mit. Im Mai hatte bereits der UNO-Menschenrechtsrat das Vorgehen beider Seiten verurteilt.

Human Rights Watch untersuchte nach eigenen Angaben drei israelische Angriffe, bei denen 62 palästinensische Zivilisten getötet worden seien. Dabei seien keine offensichtlichen militärischen Ziele in der Nähe gewesen. Palästinenser hätten mehr als 4.360 Raketen und Mörsergranaten auf israelische Bevölkerungszentren und damit Zivilisten abgefeuert.

Elftägiger Konflikt im Mai

Israel weist alle Vorwürfe von Kriegsverbrechen zurück. Die Armee unternehme alles, um zivile Opfer zu vermeiden. Der Hamas warf Israel vor, Zivilisten gezielt als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Der jüngste Konflikt dauerte elf Tage. Dabei starben in Gaza nach Angaben des Gesundheitsministeriums 255 Menschen. In Israel gab es nach offiziellen Angaben 13 Todesopfer.

Ein Sprecher der Hamas wies den Bericht von Human Rights Watch zurück und bezeichnete ihn mit Blick auf Israels Besetzung der palästinensischen Gebiete als unausgewogen. (APA, 27.7.2021)