552 Neuinfektionen wurden am Mittwoch vermeldet, das ist der höchste Wert seit Ende Mai und eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vortag mit 367. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt mittlerweile bei 31 und hat sich seit 1. Juli, als die Maskenpflicht gelockert wurde, mehr als vervierfacht. Wir befinden uns definitiv in der vierten Welle.

Besonders gefährdet sich anzustecken ist die jüngere Bevölkerung, die noch eine geringere Durchimpfungsrate aufweist. Die Inzidenz bei den 15- bis 24-Jährigen liegt derzeit bei 101, gefolgt von den 25- bis 34-Jährigen mit 47 (Stand 25. Juli).

Ein regelrechter Cluster mit derzeit 95 Infizierten, verteilt über mehrere Bundesländer, entwickelt sich derzeit bei Reiserückkehrern vom Pop-Festival "Austria goes Zrce" in Kroatien. Rund 19.000 Personen waren dafür zwischen 17. und 24. Juli auf die Insel Pag gereist. In Niederösterreich wurden bis Mittwoch 38 Rückkehrer positiv getestet, in Oberösterreich 18, in der Steiermark 22, in Salzburg fünf, in Kärnten sechs, in Tirol vier und in Vorarlberg zwei, die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Zahlen aus Wien und dem Burgenland sind angefragt.

Die gute Nachricht: Mit 116 Covid-Hospitalisierten liegen sechs Menschen weniger im Spital als am Dienstag, die Intensivfälle sind von 40 auf 39 gesunken, es gab keinen Corona-Todesfall.

Das zeigt, dass derzeit Infektionszahlen und Hospitalisierungen nicht mehr Hand in Hand gehen, durch die fortschreitende Impfung bringen höhere Inzidenzen das Gesundheitssystem nicht mehr zwingend an seine Grenzen. Jene Menschen, die sich infizieren, sind beinahe ausschließlich Ungeimpfte.

Mehr Impfdurchbrüche

Das wird klar, wenn man sich die Zahlen zu den Impfdurchbrüchen ansieht. Davon spricht man, wenn man trotz voller Immunisierung erkrankt. In Österreich gibt es auf dem Stand vom 23. Juli laut dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) 376 Impfdurchbrüche bei mittlerweile 4.430.094 Vollimmunisierten. 16 Personen sind an den Folgen der Infektion verstorben, drei Fälle werden als lebensbedrohlich eingestuft, weitere 20 mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Doch was ist ein Impfdurchbruch? Das BASG definiert ihn wie folgt: wenn eine Person mindestens sieben Tage nach der zweiten Impfdosis positiv auf Covid getestet wird (28 Tage nach der Einzeldosis bei Janssen) und zusätzlich Symptome wie Fieber, Kurzatmigkeit, Husten, Geruchs- bzw. Geschmacksverlust hat. Eine Infektion nach der Impfung ohne Symptome wird nicht als Impfdurchbruch eingestuft.

Ein Grund für einen Impfdurchbruch ist ein schwaches Immunsystem, etwa von Älteren, Krebspatienten oder Menschen mit Autoimmunerkrankungen. Auch die Delta-Variante mindert die Impfwirksamkeit, wie Daten aus Israel, Großbritannien und Kanada zeigen. Studien beweisen aber auch, dass auch hier fast nur Menschen mit schweren Vorerkrankungen betroffen sind. Statistisch trägt auch die steigende Impfquote dazu bei: Mehr Stiche bedeuten auch mehr Durchbrüche. (kru, APA, 28.7.2021)