Am 10. August entscheidet der ORF-Stiftungsrat, wer Österreichs größten Medienkonzern ab 2022 führt.

Foto: APA / Herbert Neubauer

Wien – 14 Personen haben sich zeitgerecht um die Funktion des ORF-Generaldirektors ab 1. Jänner 2022 beworben. Der ORF-Stiftungsrat bestellt den Chef von Österreichs größtem Medienkonzern mit rund einer Milliarde Euro Jahresumsatz und rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am 10. August.

Nach mittlerweile bestätigten STANDARD-Infos haben sich um den Generalsjob beworben:

  • Monika Bartl-Juschitz
  • Heinz Charwat
  • Karlpeter Elis
  • Sabine Hess
  • Julius Kratky
  • Axel Mayrhofer
  • Günter Ofner
  • Thomas Prantner
  • Carl Maria Schulte
  • Barbara Spitzer
  • Harald Thoma
  • Elisabeth Totzauer
  • Roland Weißmann
  • Alexander Wrabetz

Bisher bekannt waren die Bewerbungen der ORF-Manager Alexander Wrabetz (ORF-General seit 2007), Lisa Totzauer (ORF-1-Chefin), Thomas Prantner (Technik-Vizedirektor) und Roland Weißmann (Finanz-Vizedirektor), der als Favorit der ÖVP-nahen Mehrheit im Stiftungsrat gilt.

Der STANDARD berichtete zudem schon über die Bewerbung des ORF-Mitarbeiters Julius Kratky, andere hingegen sind noch unbeschriebene Blätter.

Harald Thoma ist CEO von RCD Regiocombo Deutschland, das Unternehmen kombiniert und vermarktet TV-Werbung in regionalen privaten TV-Sendern in Deutschland. Thoma war laut seinem Linkedin-Profil schon Programmdirektor von Universal Studios in Deutschland, er arbeitete für NRW.TV, Absolutfilm, für RTL 2 und "Kronen Zeitung".

Karlpeter Elis war laut Wikipedia unter anderen als Professor für Fach- und Mediendidaktik an der Pädagogischen Akademie des Bundes sowie als Lektor am Institut für Kunsthistorie, Bildungs- und Erziehungswissenschaften und am Medienkundlichen Lehrgang an der Karl-Franzens-Universität in Graz tätig. Er lehrt am Institut für Unternehmensführung und Entrepreneurship "Medienmanagement" und ist Gründer des Druckmuseums in Graz.

Günter Ofner war Beamter bei der Telekom Austria und ist Präsident des im Jahr 2008 von ihm mitbegründeten Vereins "Familia Austria, Österreichische Gesellschaft für Genealogie und Geschichte".

Monika Bartl-Juschitz ist im Bereich Finanzdienstleistung tätig, Studiosprecherin und freie Moderatorin.

Nach Ablauf der Frist am Mittwoch um Mitternacht soll auch Martin Roger Müller eine Bewerbung abgegeben haben.

Nachnominierungen möglich

Jedes der 35 Mitglieder des ORF-Stiftungsrats kann noch bis 3. August Bewerberinnen und Bewerber nachnominieren. Bis 6. August können Stiftungsräte dann Bewerberinnen und Bewerber für das Hearing am 10. August nominieren. Wer ins Hearing kommt, steht auch auf dem Stimmzettel bei der offenen Abstimmung über den nächsten ORF-General oder die nächste ORF-Generalin am 10. August.

Für die Bestellung braucht es eine absolute Mehrheit von 18 der 35 Stiftungsräte. Enthaltungen senken die nötige Stimmenzahl. Bei Stimmengleichstand entscheidet die Stimme des Vorsitzenden Norbert Steger.

Der "Freundeskreis" der ÖVP-nahen Stiftungsräte umfasst 16 Stiftungsräte, weitere zwei können dem türkisen Lager zugerechnet werden, weitere zwei werden als eher bürgerlich eingeschätzt.

Mehr demnächst hier. (fid, 29.7.2021)