Bild nicht mehr verfügbar.

Seit Anfang Juni sind verlustfreies Audio und Raumklang für Apple-Music-Abonnenten verfügbar.

Foto: Reuters/Lucy Nicholson

Die Musik des liebsten Musikers hören zu können, als sei man vor Ort im Konzertsaal – obwohl man mit Kopfhörern im eigenen Wohnzimmer sitzt oder sich auf Reisen befindet: Das verspricht Apple mit der bereits Anfang Juni eingeführten "3D-Audio"-Funktion für Apple Music. Mehr als 150 Klassik-Alben sind inzwischen mit "Spatial Audio" oder auch Raumklang verfügbar. Einen besonderen Fokus will das Unternehmen dabei auf klassische Musik legen.

Dabei wird betont, dass es nicht nur darum gehe, die Musik möglichst dynamisch wiederzugeben, sondern dass die Technologie ermöglichen würde, ganze Orte und deren Klang einzufangen. Insbesondere für klassische Musik ist dies von Bedeutung, was mitunter Grund dafür sein dürfte, dass kein anderes Genre im selben Ausmaß mit der Funktion kompatibel ist. Dabei würden laut Apple sowohl neue Veröffentlichungen als auch bekannte Klassiker zur Verfügung gestellt werden.

Breite Kompatibilität

So gerne der iPhone-Hersteller natürlich hätte, dass User für das Erlebnis seine hauseigenen Geräte verwenden, ist die Funktion nicht für diese exklusiv. Verwendet man allerdings Kopfhörer anderer Marken, muss in den Einstellungen des Smartphones bzw. der Apple-Music-App die dauerhafte Aktivierung von Dolby Atmos angewählt werden.

Insbesondere an das Publikum klassischer Musik richtet sich auch die Möglichkeit, verlustfreies Audio zu streamen – allerdings nicht per Bluetooth-Kopfhörer, da diese den von Apple verwendeten Codec nicht unterstützen. Zudem ist verlustfreies Audio nicht standardmäßig aktiviert, da es – selbsterklärend – mit deutlich größeren Audiofiles einhergeht, die bei Nutzung der mobilen Daten und bei begrenztem Datenvolumen schnell zu Zusatzkosten führen können.

Hört man in eine Auswahl der 3D-Audio-Bibliothek hinein und vergleicht den Sound mit aktivierter und deaktivierter Funktion, bemerkt man ohne Frage einen Unterschied. Die Musik wirkt lebendiger, man fühlt sich eher so, als sei man inmitten des Geschehens.

Die Konkurrenz holt auf

Und dennoch: So prominent die Features auch beworben werden, ist das Unternehmen mit seinen dahingehenden Bemühungen keinesfalls allein. Schon kurz nach der Ankündigung im Mai zog Amazon mit seinem Musik-Streamingdienst nach. Alle Abonnenten von Music Unlimited dürfen sich also ebenso über verlustfreies Audio und eine wachsende Bibliothek an Songs erfreuen, die Dolby Atmos unterstützen. In dieser Hinsicht hinkt derzeit vor allem der Branchenriese Spotify hinterher, dessen Kunden bisher keines der beiden Features zur Verfügung steht. Allerdings dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis zur Konkurrenz aufgeschlossen wird. (red, 29.7.2021)