Masken made in Austria?

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Was aus üblen Hasspostings im Netz werden kann, haben wir im Fall Sigrid Maurer gegen den unseligen "Bierwirt" gesehen. Grundsätzlich ist es wichtig und richtig, sich gegen Beleidigungen, Unterstellungen und Herabwürdigungen im – scheinbar – anonymen Raum energisch zur Wehr zu setzen. Unbezahlbar übrigens die Verblüffung der Hassposter, wenn die dann draufkommen, dass sie relativ leicht von der Polizei/Justiz ausgeforscht werden können.

Zahlungsaufforderungen über 3500 Euro

Der Gattin von Innenminister Karl Nehammer, die im PR-Bereich tätig ist, wurde von einem Poster auf Facebook unterstellt, sie hätte an den angeblichen Made-in-Austria-Masken, die aber aus China stammten, mitverdient. Zu Recht setzte sie sich zur Wehr und erreichte auch im Rahmen eines Vergleichs eine Zahlung von 3500 Euro. Ihr prominenter Anwalt ließ es damit aber nicht gut sein und schickte an rund 1000 Personen, die die falsche Nachricht weiterverlinkt hatten, ebenfalls Zahlungsaufforderungen über 3500 Euro. Muss übrigens ein ganz schöner Aufwand gewesen sein, die Daten der Personen, die das Posting geteilt haben, aus öffentlichen Quellen zu filtern.

Die Frage ist, ob man das als konsequente Vorgehensweise betrachten soll – nach dem Motto "Lasst es euch eine Lehre sein, bevor ihr eine unüberprüfte schlechte Nachrede über eine Ministersgattin weitergebt"; oder ob hier vielleicht doch eine überschießende Strafexpedition stattfindet? (Hans Rauscher, 29.7.2021)