Ben Affleck und Jennifer Lopez waren gemeinsam im Urlaub auf Capri.

Foto: EPA / Giuseppe Catuogno

In dieser Woche nutzten Stars und Sternchen Instagram und Co, um sich zu präsentieren – und zeigten sich dabei nicht unbedingt von ihrer besten Seite. Während die einen eine neue alte Liebe vorführten, tauchten andere mit Vorurteilen auf, die schon vor Jahrzehnten überholt waren. Der "Prominente Platz" bietet jedenfalls einen Überblick.

Jennifer Lopez und Ben Affleck sind Instagram-official

Jetzt ist wirklich offiziell. Nach Paparazzifotos gibt es nun ein Instagram-Posting, das zeigt: Jennifer Lopez und Ben Affleck sind wirklich wieder zusammen. Sie finden den Beitrag vielleicht nicht gleich auf Lopez' Profil. Das Kussfoto ist nämlich in einem Carousel, also einem Posting mit mehreren Fotos, das letzte Bild. Davor zeigen drei Fotos, wie gut Lopez in einem Bikini aussieht.

Der wahre Power-Move ist aber in diesem Fall nicht, dass eine 52-Jährige vorteilhafte Bikinifotos teilt. Es ist die Tatsache, dass Lopez das Foto, auf dem sie Oscar-Gewinner Affleck küsst, so versteckt mit der Öffentlichkeit teilt. Es ist somit kein "Schaut her, wie glücklich ich bin, weil ich mit Ben Affleck schmuse"-Posting. Es ist vielmehr ein "Seht euch ganz genau an, wie unfassbar gut ich aussehe – und, ach ja, hier ist noch ein Bild, wo mich Ben Affleck küssen darf". Auch J.Los Körpersprache auf dem Foto – eher relaxter Surfer-Dude als aufgeregte Frischverliebte – scheint zu sagen: Das hier ist kein großes Ding für mich.

Ein Zeichen dafür, dass hier trotz aller inszenierten Lockerheit Herzerln in der Luft hängen, findet sich um J.Los Hals. Paparazzifotos zeigen Lopez in Saint-Tropez mit einer Halskette, die drei Anhänger hat: die Buchstaben B, E und N. Entweder Lopez wollte damit zeigen, wie sehr sie den Flughafen Bengasi mag. Oder dass Ben Affleck mehr ist als der Typ, der sie auf einer Yacht busserln darf.

Chrishell Stause und Jason Oppenheim von "Selling Sunset" sind ein Paar

Lopez und Affleck sind nicht die Einzigen, die Instagram-official sind. Mit Chrishell Stause und Jason Oppenheim sind jetzt auch zwei Stars der Kategorie R wie Reality-TV laut einem Posting ein Paar. Und es gibt weitere Gemeinsamkeiten mit Bennifer. Lopez und Affleck reisten von Saint-Tropez nach Capri. Dort urlaubten auch Stause und Oppenheim. Auf der italienischen Insel wurden auch die Fotos aufgenommen, die die beiden so turtelnd zeigen, dass Siegmund Freud seine Freude an der Symbolik hätte: So küsst Oppenheim Stauses Hals, sie seine Glatze.

Oppenheim ist übrigens Stauses Chef. Ihm gehört die Immobilienfirma, für die Stause und ihre Kolleginnen Häuser verkaufen. Das Team besteht in der Serie bis auf die zwei Gründer – Oppenheim und seinen Zwillingsbruder Brett – ausschließlich aus Frauen, die in High Heels auf die Welt gekommen zu sein scheinen. Die Sendung ist geistig in etwa so fordernd, wie Nudeln beim Kochen zuzusehen – und ich meine nicht die fancy Nudeln aus dem Delikatessladen, sondern Penne von der Supermarkteigenmarke. Aber genau deshalb ist "Selling Sunset" perfekt. Sie können nebenbei die Steuer machen, sich die Nägel lackieren oder überlegen, warum Chrishell so heißt, wie sie heißt (es hat mit einer Shell-Tankstelle und einem Mitarbeiter namens Chris zu tun). Gleichzeitig gibt es in der Reality-Sendung immer wieder genau so viele kleine spannende Momente, dass Sie bei der Sache bleiben.

Wie sich die Oppenheim-Stause'sche Beziehung entwickelt, werden wir jedenfalls weiter verfolgen können – entweder auf Instagram oder bei der nächsten Staffel "Selling Sunset". Stauses Kolleginnen und Oppenheims Bruder finden die Beziehung laut Kommentaren unter dem Posting jedenfalls super. Mal sehen, ob das so bleibt.

Rapper DaBaby äußert sich homophob und ignorant

Dua Lipa musste ihren Instagram-Account zuletzt dafür nutzen, sich von einem ehemaligen Gesangspartner zu distanzieren. Sie sei überrascht und erschüttert angesichts der Kommentare des Rappers. "Ich erkenne das nicht als die Person wieder, mit der ich zusammengearbeitet habe", schreibt Lipa in einer Instagram-Story.

Doch was ist der Grund für Lipas Äußerungen, die mit dem US-Rapper für den Song "Levitating" kollaboriert hatte? Die Antwort zeigt ein Mitschnitt eines Auftritts des Rappers vom Wochenende. Im Video hört man DaBaby zu seinem Publikum sagen: "Wenn ihr heute nicht mit HIV, Aids oder einer anderen tödlichen sexuell übertragbaren Krankheit aufgetaucht seid, die euch in zwei oder drei Wochen tötet, hebt eure Handy-Taschenlampen hoch." Nach einem Kommentar über Vaginen von Frauen, die bestenfalls nach Wasser schmecken sollen, fügt DaBaby hinzu: "Jungs, wenn ihr nicht Schwänze auf Parkplätzen lutscht, hebt eure Handy-Taschenlampen hoch."

Dass man seine metaphorische Bühne auch für etwas anderes als Homophobie und Ignoranz nutzen kann – nämlich zur Aufklärung –, zeigen andere Stars. Elton John kontert DaBabys Aussagen mit Fakten. Dass etwa Frauen, Männer und Kinder von HIV betroffen sind. Dass die Scham wegen Homosexualität gerade für schwarze junge Männer in den USA das Risiko einer HIV-Infektion erhöht. Dass ein Leben trotz HIV-Infektion möglich ist. Auch Musikstar Demi Lovato teilte auf Instagram eine Replik auf DaBaby. Die Botschaft auf einem der Bilder ist so simpel wie wahr: "HIV ist keine Schwulenkrankheit."

Stars supporten Simone Biles

Apropos Stars, die ihre Plattformen für das Gute einsetzen: Viele bekannte Persönlichkeiten nutzen gerade Instagram und Co, um US-Turnerin Simone Biles Mut zuzusprechen. Für alle, die Olympia nicht verfolgen: Die 24-Jährige ist ein Ausnahmetalent im Turnen. Das sagen Experten und nicht nur jemand, dessen Knie beim Aufstehen in der Bim so laut knacken, dass manchmal Hunde anfangen zu bellen. Nun hat sich Biles von den Olympischen Spielen in Tokio zurückgezogen. Als Grund nannte sie psychische Probleme.

So weit, so einleuchtend. Niemand würde bei einem körperlichen Gebrechen infrage stellen, warum sich Biles nicht in buchstäblich halsbrecherische Bewerbe stürzt. Doch öffnet man das Tor zu Hölle, also die sozialen Medien, nachdem eine junge Frau irgendetwas gemacht hat, das die Puritaner zu Zeiten der Hexenverbrennung nur leicht anstößig gefunden hätten, watet man erst einmal durch ein Meer an Häme. Die klügsten Kommentare lassen sich zusammenfassen mit: "Die soll sich mal nicht so anstellen."

Kurz bevor man das eigene Modem anzündet, kommt aber Rettung. So schreibt die ehemalige First Lady der USA, Michelle Obama, auf Twitter, dass sie stolz auf Simone Biles ist. Musikikone Janet Jackson sagt: "Deine mentale Gesundheit an erste Stelle zu setzen, heißt, sich selbst an erste Stelle zu setzen." US-Entertainer Andy Cohen drückt seine Bewunderung mit einem simplen "Wir lieben dich" aus.

Biles selbst hat auf die Unterstützungserklärungen mit einer Antwort reagiert, die den immensen Druck zeigt, unter dem sie als junge Sportlerin stehen muss. "Die überschwängliche Liebe und Unterstützung, die ich erhalten habe, hat mir bewusst gemacht, dass ich mehr bin als meine Leistungen und Gymnastik, was ich vorher nie wirklich geglaubt habe", schreibt die Turnerin auf Twitter. Es bleibt zu hoffen, dass sie diese Erkenntnis festigen kann. All denen, die über ihre Entscheidung spotten und urteilen, sei hingegen zu wünschen, dass ihre Lieben nie psychische Probleme haben. Wie schlimm wäre es, wenn sie Freunde und Familie leiden sehen und sich an ihre eigene Ignoranz erinnern müssten.

Eine kleine "Mad Men"-Reunion ohne Männer

Doch zum Schluss wollen wir zurückgehen zur Liebe, die in den sozialen Medien geteilt wird. Vor knapp sechs Jahren lief die letzte Episode der preisgekrönten Serie "Mad Men". Offiziell ging es um Werbemann Don Draper, gespielt von Jon Hamm, und seine Krisen und Probleme. Inoffiziell ging es aber um die facettenreichen Frauencharaktere.

Darstellerinnen dreier besonders eindrucksvoller "Mad Men"-Figuren haben nun auf Instagram Bilder einer Mini-Reunion geteilt. Kiernan Shipka, January Jones und Christina Hendricks haben eine "girls night" miteinander verbracht. Die Bilder lassen eine winzig kleine Hoffnung aufflammen: dass etwa auch Sally, Betty und Joan zusammen eine Party feiern – und darüber reden, was für ein Lappen Don Draper eigentlich war. (Ana Grujić, 30.7.2021)