Ist heute noch Platz für Retro-Konsolen? Laut Vorbestellungen sieht es danach aus.

Foto: Panic

Die US-Firma Panic, die man bisher vor allem als App- und Spieleproduzent für Apple kannte, kündigte 2019 einen eigenen Handheld an, der ein wenig an den Gameboy von Nintendo erinnert. Aufgrund von Lieferengpässen und der weltweiten Pandemie verzögerte sich der geplante Veröffentlichungstermin. In den kommenden Monaten wird das interessante Spielzeug allerdings endlich erscheinen, und Vorbesteller haben jetzt die Möglichkeit, sich dieses Playdate zu sichern.

Panic

Retro-Charme

20.000 Geräte hatte Panic für das Jahr 2021 vorproduziert. Diese sind allerdings bereits ausverkauft. Aktuelle Besteller werden auf 2022 vertröstet. Mit einem Preis von 179 Dollar (150 Euro) kann das Gerät auch nach Österreich geliefert werden, was bei solchen Produkten keine Selbstverständlichkeit ist.

Medien, die das Gerät bereits testen durften, loben die Idee hinter der Plattform für kleine Indie-Games. Vier Gigabyte Speicher stecken in dem kleinen Gerät, was für die kleinen Spiele ausreichen sollte. Die Größe des Geräts entspricht laut "Engadget" der von Post-it-Zetteln, gesteuert wird mit einem Digikreuz, zwei Tasten und einer Kurbel. Diese ist laut Pressestimmen gut verarbeitet und eines der zentralen Elemente der Handheld-Konsole.

Das LCD-Display muss lediglich zwei Farben darstellen, Schwarz und Weiß. Das Bild wirkt zu jedem Zeitpunkt scharf und ist auch bei Sonneneinstrahlung gut lesbar. Einzig bei schlechtem Licht kommt Kritik auf, da auf eine Beleuchtung des Displays verzichtet wurde. Davon profitiert zumindest die Akkulaufzeit, die angeblich bei gelegentlicher Nutzung eine neue Aufladung erst nach zwei Wochen verlangt.

Das Design ist in jedem Fall einzigartig.
Foto: Panic

Software sells Hardware

Die Spiele sind simpel gehalten und meist in den Genres Geschicklichkeits- und Puzzlespiele zu finden. Die Kurbel ist dabei meist ein Steuerungselement, um das Geschehen vor- oder zurückzudrehen. So weicht man mit einer Figur ankommenden Bienen aus oder bewegt eine Kugel einen Berg hinab. Adventures werden dann eher klassisch mit Digikreuz und Tasten gespielt. An Abwechslung mangelt es in jedem Fall nicht, sofern man sich für diese Art von Spielen begeistern kann.

Im Kaufpreis enthalten sind 24 Spiele, die in zwei Schüben zu je 12 Spielen an den Kunden geliefert werden. Der Erfolg der Konsole wird natürlich in erster Linie vom Spielenachschub abhängen. Die Indie-Community hat sich laut Entwickler Panic bereits zu Entwicklungen bekannt und soll auch die Möglichkeit haben, an ihren Spielen zu verdienen. Über zusätzliche Software soll man dann neue Games auf das Device kopieren können. (aam, 30.7.2021)